Die Schweizer Wettbewerbsbehörde signalisiert Bedenken wegen der Marktdominanz der «neuen» UBS. Die Finma hält einen entsprechenden Bericht unter Verschluss.
Die Übernahme der Credit Suisse (CS) durch die UBS gerät zunehmend in die Kritik verschiedener Behörden. Nachdem der Finanzstabilitätsrat der G-20-Staaten kürzlich eine langjährige Praxis der Schweizer Behörden bei der Bankenaufsicht kritisiert hatte, wie auch finews.ch berichtete, fordert die schweizerische Wettbewerbskommission (Weko) offenbar eine vertiefte Untersuchung der Marktmacht der UBS.
Einen entsprechenden Bericht über die Auswirkungen der Übernahme soll die Weko der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) bereits Ende 2023 an zugestellt haben, wie die Nachrichtenagentur «Reuters» am Donnerstag berichtete. Darin soll es offenbar heissen, dass die UBS unter anderem im Obligationenhandel eine dominierende Stellung habe.
Forderungen der UBS
Gemäss früheren Angaben des stellvertreten Weko-Direktors Frank Stüssi wurde der Bericht Ende Oktober 2023 bei der Finma eingereicht. Laut Finma-Sprecher Vinzenz Mathys prüfte die Finanzmarktaufsicht alles noch einmal. Nach wie vor liegt der Bericht unter Verschluss.
Zu Verzögerungen kam es offenbar auch aufgrund von Forderungen der UBS. «Die UBS hat beantragt, dass Geschäftsgeheimnisse und Kundeninformationen im Bericht geschwärzt werden», erklärte ein UBS-Sprecher früher in diesem Monat. Allerdings bestreitete er, dass es sich dabei um eine Blockade handelte.
Finma prüft Zusammenschluss
Der Weko-Bericht ist nicht bindend, und die Verantwortung für die Übernahme der CS durch die UBS liegt letztlich bei der Finma. Die Ausführungen der Weko haben nur empfehlenden Charakater.
Zum effektiven Inhalt des Berichts drang bislang nichts nach aussen. Gegenüber der Nachrichtenagentur «AWP» bestätigte die Finma, dass eine «Prüfung der Auswirkungen des Zusammenschlusses auf den Wettbewerb im Gange» sei. Mehr wollte die Behörde nicht sagen; auch die UBS nahm zum Bericht keine Stellung.