In einem Rekrutierung-Coup holte Lombard Odier im vergangenen Jahr den einstigen Investmentchef der Credit Suisse an Bord. Nun legt Michael Strobaek richtig los bei der Privatbank – und darf auf vertraute Helfer zählen.
Auf seine «CIO View» hatte die Credit Suisse (CS) einst ihre gesamten Investmentprozesse ausgerichtet. Seit dem Zwangsverkauf an die UBS im vergangenen März sind die Zeiten der CS als eigenständige Bank jedoch vorbei – doch Michael Strobaek gibt als Investmentchef weiterhin wohlhabenden Privatkunden die Richtung vor.
Dies nun allerdings bei Lombard Odier. Bereits im vergangenen November hat der gebürtige Däne bei der Genfer Privatbank seinen Vorgänger Stéphane Monier auf dem CIO-Posten abgelöst. Von Zürich aus führt er ausserdem die Abteilung Investment Solutions und führt den Vorsitz des Private Clients Investment Committee.
Wieder eine neue Anlagelandschaft
Am (heutigen) Dienstag bestreitet der vormalige Grossbanker – Strobaek wirkte auch 13 Jahre lang für die UBS – seinen ersten Auftritt vor einer breiteren Öffentlichkeit: Zusammen mit dem Chefökonomen von Lombard Odier, Samy Chaar, präsentiert der Investmentstratege den traditionellen Anlageausblick auf das Jahr 2024.
Nach den Überraschungen von 2023 stünden die Investoren nun wieder vor einer neuen Anlagelandschaft, erklärt das Institut mit Blick auf die Veranstaltung. Strobaek und Chaar sollen dazu einen volkswirtschaftlichen Ausblick geben und die Anlage-«Überzeugungen» von Lombard Odier aufzeigen.
Empfehlungen in Produkte umgiessen
Während Strobaek sich am Event vom Dienstag von Chaar sekundieren lässt, kann der neue CIO im Tagesgeschäft auf vertraute Helfer setzen. So arbeitet eine Truppe von Portfolio-Management-Spezialisten in Zürich direkt für ihn und setzt seine Empfehlungen in Private-Banking-Produkte um. Auch sie waren zuvor für die CS tätig.
Wohl direkt dem einstigen obersten Investmentchef der untergegangenen Grossbank nachgefolgt ist Nannette Hechler-Fayd'herbe, bei der CS zuletzt tätig als CIO für die Marktregion Europa, Nahost und Afrika (Emea) und Leiterin Economics & Research im Private Banking.
Stattliches Investment
Beim Genfer Traditionshaus hat sie Mitte Januar eine ganz ähnliche Rolle angetreten, nämlich als Leiterin Anlagestrategie, Nachhaltigkeit und Research sowie wiederum als Investmentchefin für die Emea-Region.
Das «Team Strobaek» hat bei Lombard Odier nun definitiv logsgelegt und muss dort darum bemüht sein, Grossbanken-Know-how zu vermitteln. Die Privatbank hat wiederum mit der Rekrutierung der bekannten Ex-CS-Köpfe ihrerseits ein stattliches Investment getätigt. Auch dieses gilt es jetzt einzuspielen.