Mindestens 13 Finanzunternehmen stehen im Ruf, das Signa-Imperium des österreichischen Investors René Benko mit Krediten unterstützt zu haben. Unter den Instituten figuriert die Schweizer Privatbank Julius Bär prominent – doch gesichert ist nichts.
Die Nerven der Anleger liegen blank, wie die Reaktion auf eine Rückstellung von 82 Millionen Franken bei der Schweizer Privatbank Julius Bär zeigte. An der Börse stürzte der Kurs des Instituts am vergangenen Montag um 12 Prozent; dies nach Medienberichten, wonach die Kredite von rund 600 Millionen Franken gegenüber René Benkos Signa-Gruppe ausstehend habe.
Signa hatte in den vergangenen Wochen Mühe bekundet, ausstehende Schulden zu bedienen: Steigende Zinsen und sinkende Einnahmen mit Gewerbeflächen machen dem Imperium des österreichischen Investors zu schaffen. Anfang November hatte sich Benko auf Druck von Investoren hin aus der Führung von Signa zurückziehen müssen. Es wurde seither ein Sanierer eingesetzt. Bis Ende Woche hofft man bei Signa nun auf eine Finanzspritze von frischen 600 Millionen Euro.
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Julius Bär hat nie bestätigt, dass die Rückstellungen einen Kredit an Signa betreffen.
Das haben auch die wenigsten der zwölf anderen Finanzdienstleister getan, die gemäss einer Aufstellung der Agentur «Bloomberg» (Artikel bezahlpflichtig) im Ruf stehen, Benkos Holding oder einzelne Firmen finanziert zu haben. Die kolportierten Instrumente umfassen dabei einen Mix von Darlehen, Anleihen, Partizipationsrechten und diversen anderen Kreditformen. Unter den genannten Instituten finden sich vorab österreichische und deutsche Banken, sowie in der Schweiz Julius Bär.
Namentlich genannt werden die österreichische Raiffeisen Bank International, die deutschen Landesbanken Helaba, Bayern LB und Nord LB, LBBW, das Genossenschaftinstitut DZ Bank, die italienische Unicredit sowie die Versicherer Signal Iduna, R+V Versicherung, LVM, Uniqa und Vienna Insurance Group.
Vergleichsweise hohes Risiko
Obwohl kaum ein «Exposure» gesichert ist, wird am Markt fieberhaft nach von Signa-Turbulenzen gefährdeten Finanzinstituten gesucht. «Die Jagd nach Banken, die sich bei Signa engagiert haben, hat begonnen», beschreibt ein von «Bloomberg» zitierter Report des Analysehauses Creditsights die Stimmung recht treffend.
Folgt man den kolportierten Zahlen, stünden die Schweizer «Bären» aber vergleichsweise tief im Risiko. Nur bei den deutschen Banken Helaba, Nord LB und Bayern LB wird vermutet, dass sie ebenfalls dreistellige Millionenbeträge bei Signa offen haben.