Die grösste Bank der USA will die Nutzung der Blockchain-Technologie zur Erleichterung von Zahlungen stark vorantreiben.
Ob Blockchain-Projekte, Metaverse oder künstliche Intelligenz - die US-Grossbank J.P. Morgan gehört im Finanzbereich zu den Pionieren neuer Technologien. Das Finanzhaus war der erste Wall-Street-Riese, der seine eigene Kryptowährung herausgegeben hat. Über den digitalen Token, den JPM Coin, werden bereits täglich Transaktionen im Wert von einer Milliarde Dollar abgewickelt.
Takis Georgakopoulos, Global Head of Payments bei J.P. Morgan, gab in einem Interview mit «Bloomberg Television» einen Überblick über den aktuellen Stand von JPM Coin. Er erklärte, dass die Bank den Service hochgefahren habe und plane, die Nutzung weiter auszuweiten. «JPM Coin wird täglich hauptsächlich in Dollar gehandelt, aber auch hier wollen wir die Nutzung weiter ausbauen», sagte er unter anderem.
In Euro und Dollar
Im Vergleich zu den fast 10 Billionen Dollar an Zahlungen, die die Bank täglich abwickelt, verblasst das Transaktionsvolumen des Tokens zwar. Aber die Nutzung und die Anwendungszwecke von JPM Coin nehmen stetig zu.
Im Juni wurden beispielsweise Euro-Zahlungen für Firmenkunden mit JPM Coin eingeführt, wobei der deutsche Industriekonzern Siemens die erste Euro-Zahlung über die Plattform abwickelte. Nun können Grosskunden der Bank den Token nutzen, um Zahlungen in Dollar und Euro über ein privates Blockchain-Netzwerk abzuwickeln.
Rund um die Uhr
Der Hauptvorteil von JPM-Coin-Zahlungen besteht darin, dass sie rund um die Uhr funktionieren und nicht wie herkömmliche Transaktionen an Geschäftszeiten gebunden sind. Das US-Grossbank betreibt auch eine Blockchain-basierte Repo-Anwendung und forscht an einem Deposit-Token, um grenzüberschreitende Abwicklungen zu beschleunigen.