Die anhaltende Verunsicherung unter den Credit-Suisse-Kunden hat im ersten Quartal 2023 einen hohen Tribut gefordert. Das zeigt sich vor allem in der Königsdisziplin der Schweizer Grossbank, im Wealth Management, besonders deutlich.
Von den Vermögensabflüssen in der Höhe von insgesamt 61,2 Milliarden Franken bei der Credit Suisse (CS) entfielen 47,1 Milliarden Franken auf das Wealth Management. Diese Entwicklung betraf alle Regionen, wie die Schweizer Grossbank am Montagmorgen mitteilte.
Mit anderen Worten: Der Trend, der bereits im vergangenem Herbst eingesetzt hatte, konnte nicht gestoppt werden. Der Abzug von Kundengeldern als Gradmesser für das Vertrauen in die Bank unterstreicht, die schwere der Krise.
Weniger Ausleihungen
Entsprechend tief war in dieser Sparte der Nettoertrag mit einem Minus von 33 Prozent. Als Faktoren für die tiefere Zinsmarge nennt die CS die niedrigeren Margen auf Ausleihungen bei tieferen Durchschnittsvolumina der Ausleihungen, die höhere Kosten für das Zinsmanagement sowie die höheren Finanzierungskosten. Dem standen höhere Margen auf Kundeneinlagen gegenüber.
Die wiederkehrenden Kommissions- und Gebührenerträge gingen um 17 Prozent zurück, die transaktions- und leistungsabhängigen Erträge um 43 Prozent. Auch hier machten sich die tieferen Durchschnittsvermögen und die rückläufige Kundenaktivität bemerkbar. gegenüber dem Vorquartal hatten sie jedoch um 9 Prozent zugelegt.
Hoher Aufwand für Restrukturierung
Der ausgewiesene Vorsteuerverlust von 1,5 Milliarden Franken kam durch eine Goodwill-Wertberichtigung von 1,3 Milliarden Franken zu Stande. Der Restrukturierungsaufwand betrug 46 Millionen Franken.
Das bereinigte Vorsteuerergebnis war mit minus 115 Millionen Franken nochmal stärker in den roten Zahlen als noch im vierten Quartal mit 106 Millionen Franken. Im Vorjahresquartal wurde noch ein Gewinn von 219 Millionen Franken erzielt.