Mirabaud litt ebenfalls unter den Marktturbulenzen und verzeichnete einen Rückgang des Jahresgewinns. Die Genfer Privatbank zieht sich aus weniger rentablen Geschäftsfeldern zurück.
Die Mirabaud-Gruppe verzeichnete im vergangenen Jahr einen Nettogewinn von 32 Millionen Franken, gegenüber 50 Millionen vor einem Jahr.
Wie viele andere Vermögensverwalter meldete die Privatbank am Freitag einen Rückgang der gebührengenerierenden Vermögenswerte von 38,9 Milliarden Franken im Vorjahr auf 31,5 Milliarden Franken, der grösstenteils auf das schwierige Umfeld des vergangenen Jahres zurückzuführen ist. Die Bank musste Netto-Kundenabflüsse von 1,9 Milliarden Franken hinnehmen.
In Anbetracht der geopolitischen Spannungen, der Rückkehr der Inflation und der stark negativen Marktentwicklung des Geschäftsjahres entspricht das Ergebnis gemäss Yves Mirabaud den Erwartungen. «Wir haben uns bewusst aus bestimmten Märkten mit geringerer Priorität zurückgezogen und erheblich in ein neues digitales Ökosystem investiert», so der geschäftsführende Seniorpartner.
Auf solidem Fundament
Der Rückzug aus weniger rentablen Märkten, die Investitionen in die digitale Transformation und die Rekrutierung neuer Talente schaffen laut Mirabaud eine solide Grundlage für die künftige Entwicklung des Unternehmens.
Die Trennung von Geschäftsbereichen mit untergeordneter Bedeutung hat sich auf die Kundeneinlagen ausgewirkt, wie die geschäftsführende Teilhaberin Camille Vial erläuterte.
Gesunde Kapitalbasis
Im vergangenen Jahr erweiterte die Bank ihr Angebot im Bereich des Privatmarktes mit Investitionen in Private Equity, Club Deals und Immobilien. Solche Investitionen erfordern eine langfristige Sichtweise und einen langfristigen Anlagehorizont, was zu ihrer Philosophie passt.
Die Gruppe hat eine Tier-1-Kapitalquote von 20,3 Prozent und eine Liquiditätsquote von 190 Prozent, die beide deutlich über den regulatorischen Anforderungen von Basel III liegen.
Digitale Transformation
Mirabaud durchläuft auch eine mehrjährige digitale Transformation ihres Private-Banking-Geschäfts, die eine vollständige Überarbeitung ihrer IT-Infrastruktur und ihrer Kundenschnittstellen umfasst.
Im Rahmen dieser Bemühungen wurde das Konzept für eine neue Smartphone-Banking-App entwickelt. Gleichzeitig bleibt die Bank gemäss Vial dem personalisierten Ansatz treu.
Teilweise kompensierter Umsatzrückgang
Gedreht wurde auch an der Kostenschraube: Der Betriebsaufwand sank von 252,5 Millionen Franken im Vorjahr auf 239,4 Millionen Franken.
Dies trug dazu bei, den Umsatzrückgang von 22,3 Millionen Franken im letzten Jahr auf 290,4 Millionen Franken bis zu einem gewissen Grad auszugleichen.