Neun Jahre lang war Sergio Ermotti bereits einmal an der Spitze der UBS. Nun steht er vor der Herkulesaufgabe, die Übernahme der in Schieflage geratenen Credit Suisse zum Erfolg zu führen.
An der Schweizer Börse SIX kommt die Rückkehr von Sergio Ermotti an die Spitze der UBS gut an. Von Überschwang oder Euphorie kann aber keine Rede sein.
Unsichere Zeiten erfordern eine sichere Hand. Und dass Ermotti die UBS und die Schweizer Bankenbrache kennt wie kaum ein anderer, ist unbestritten. Auch seine Durchsetzungsfähigkeit hat er beim jahrelang dauernden Umbau der UBS bereits unter Beweis gestellt.
Verhaltener Applaus
Im Vergleich zu seinem Nachfolger und Vorgänger, dem Niederländer Ralph Hamers, ist er nicht nur in der heimischen Finanzbranche, sondern auch in der Politik gut vernetzt.
Die Reaktion beim UBS-Aktienkurs im Vormittagshandel am Mittwoch fällt angesichts dieses doch einschneidenden Führungswechsels mit plus 2,5 Prozent auf 18.20 Franken dabei eigentlich noch überraschend verhalten aus. Der SMI notierte zeitgleich 0,6 Prozent höher.
Effektiver Vollstrecker
«Mit diesem Führungswechsel setzt die Bank ein klares Zeichen, dass ihr Fokus auf der erfolgreichen Integration der Credit Suisse liegt», schreibt etwa der Analyst der ZKB in einem Kommentar. Die Übernahme der Credit Suisse wurde von dem Bank-Experten der Kantonalbank für die UBS bereits von Anfang an als Chance gesehen. Zwar erhöhten sich dadurch die Risiken der Bank. Das werde aber durch die potenziellen Vorteile mehr als ausgeglichen.
«Mit Ermotti holt UBS einen ausgewiesenen Kenner der Bank und einen effektiven Vollstrecker für die erfolgreiche Fusion der beiden Banken an Bord», lautet hier die Einschätzung.