Im Lateinamerika-Geschäft der Credit Suisse in Zürich ist es zu neuerlichen Rochaden gekommen, nachdem ein Team von fünf Private Bankern die Bank verlassen hatte.

Christiano Russo, Leiter des Lateinamerika-Geschäfts, hat die Credit Suisse (CS) verlassen. Mit ihm gingen vier weitere Kundenberater, wie die CS entsprechende Informationen gegenüber finews.ch bestätigte.

Zum Leiter des Zentralamerika-Desks in der Schweiz ist Raphael Kirschstein ernannt worden, wie die Grossbank am Freitag ergänzte. Auch die Nachfolge anderer Teammitglieder sei geregelt. Die CS setze weiterhin voll auf Lateinamerika als Wachstumsregion.

Fokus auf Superreiche in Lateinamerika

Russo leitete in Zürich ein Team von Private Bankern, das sich um sehr vermögende Privatkunden (UHNWI) kümmerte und Kunden in Lateinamerika betreute. Zur Crew gehörten Nicholas Parsons, Roberto Siman, Eduardo Risquez Gracia und Eduardo Bregni.

Parsons, Bregni und Siman arbeiteten seit 2021 bei der CS, während Risquez schon länger bei der Grossbank war. Er stiess 2016 als UHNWI-Berater für Lateinamerika zum Unternehmen, wo er sich zuletzt auf Mexiko und Zentralamerika konzentrierte.

Bereits im vergangenen Jahr hatte die in Lugano ansässige Privatbank PKB ein vierköpfiges Team von der CS abgeworden, um ihr Geschäft mit wohlhabenden Lateinamerikanern auszubauen.

Massive Kundenabflüsse

Anfang Februar 2023 hatte die Credit Suisse bei der Veröffentlichung ihrer Jahreszahlen massive Abflüsse von Kundengeldern gemeldet.

Allein im vierten Quartal 2022 hatte die Credit Suisse Nettoabflüsse in der Höhe von 110,5 Milliarden Franken verzeichnet, wodurch sich die Abflüsse für das gesamte Jahr auf 123,2 Milliarden beliefen. Der grösste Teil davon entfiel auf den Bereich Wealth Management mit 95,7 Milliarden, davon 92,7 im vierten Quartal 2022. Im 2021 waren noch 30,9 Millionen in die Bank geflossen.