Die Schweizer Privatbank EFG International ändert ihr Modell für die Bilanzierung eines Portfolios von Zinspapieren. Damit soll die Volatilität im Kernkapital verringert werden.
Die auf Vermögensverwaltung spezialisierte Bank EFG International klassifiziert ein Portfolio mit festverzinslichen Wertpapieren buchhalterisch neu ein. Der Schritt habe keine Auswirkung auf die Erfolgsrechnung von EFG, hiess es in einer Mitteilung des Zürcher Hauses vom Donnerstag.
Die Massnahme im Zusammenhang mit dem am Investorentag im Oktober angekündigten neuen Rahmen für das Kapitalmanagement, führte ein EFG-Sprecher gegenüber finews.ch weiter aus. Künftig werde das Portfolio mit einem «Fair Value» von rund 5 Milliarden Franken per Anfang 2023 in der Bilanz als «zu amortisierten Kosten bewertete finanzielle Vermögenswerte» eingestuft. Zuvor wurden es als «zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte» geführt.
Entlastung für das Kernkapital
Damit soll die Volatilität im Kernkapital der Bank verringert werden. Man habe in den vergangenen Jahren die Liquiditätsposition gestärkt. Heute verfüge EFG über eine hochliquide Bilanz. Damit sei es nicht nötig, einen hohen Bestand an für einen Verkauf verfügbaren Assets zu halten.
Die Bank setzt sich beim Kernkapital (CET1) ab 2023 eine Untergrenze von 12 Prozent nach IRFS. Beim Halbjahres-Abschluss hatte dieser Wert 15,5 Prozent betragen. Wäre die Re-Klassifizierung bereits am 30. Juni wirksam gewesen, hätte das die Kernkapitalquote 1,3 Prozentpunkte höher gelegen, hiess es am Donnerstag.