Im Wettbewerb um Kunden und die besten Talente wird die Reputation eines Unternehmens zusehends zur wichtigsten Leitwährung. Vor diesem Hintergrund ist am Montag erstmals eine Studie erschienen, welche den guten Ruf der Schweizer Banken analysiert.

Für die Benchmarkstudie «Reputation von Banken in der Schweiz» haben die die Swissreputation Group sowie das IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung mehr als 67'000 Aussagen aus Schweizer Online-Quellen ausgewertet.

Konnkret: Zwischen dem 1. Januar 2022 bis 30. September 2022 wurden sämtliche öffentlich zugänglichen Online-Erwähnungen zu den wichtigsten Banken in der Schweiz gesammelt: Von journalistischen Online-Medien, News-Portalen, Webseiten und Blogs bis zu Youtube, Twitter, Facebook und weiteren Quellen.

Messung mittels Künstlicher Intelligenz

Mit Hilfe von KI-unterstützter Textanalyse wertete in der Folge ein speziell programmierter Algorithmus diese Quellen semantisch aus, analysierte deren Tonalität und wies sie den thematischen Reputationskategorien zu.

Diese Ergebnisse wurden statistisch gewichtet und ergaben den Gesamtrang.

Die Reputation der Top-10-Banken 2022

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(Quelle: Swissreputation Group, zum Vergrössern Tabelle anklicken)

Das Ranking der Top 10 zeigt ein klares Bild: Die Kantonalbanken aus Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Graubünden, Thurgau und Zürich belegen geschlossen die fünf ersten Plätze.

Danach folgen Raiffeisen, Clientis, die UBS, Lombard Odier und die Migros Bank. «Das Interessante an den Ergebnissen sind nicht nur die Platzierungen, sondern die Leistungen der Banken in den einzelnen Reputationsdimensionen», sagte Lukas Zihlmann, Geschäftsführer der Swissreputation Group und Initiant der Studie.

Damit werde sichtbar, in welchen Bereichen die Unternehmen effektiv Reputation aufbauen und einen guten Ruf geniessen. «Es zeigt sich auch, dass kein Unternehmen überall stark ist. Alle Institute haben noch Raum für Verbesserungen – auch die besten», erklärte Zihlmann.

Nachholbedarf beim Thema Arbeitgeber-Performance

In den wichtigen Reputationsthemen «Innovation» und «Nachhaltigkeit» ist die Mehrzahl der Top 10-Banken sehr gut unterwegs. Sechs beziehungsweise fünf der zehn Banken erzielten bei den beiden Themen Top-Werte mit drei Sternen. Einzig die Regionalbanken-Gruppe Clientis scheint diese Themen etwas zu vernachlässigen, die Datenlage erlaubte keine Bewertung bei diesen Kriterien.

Grosser Nachholbedarf herrscht hingegen beim Thema Arbeitgeber-Performance. «Keines der zehn Unternehmen konnte hier überzeugen. Bei der Mehrzahl war das Thema schlicht zu wenig präsent und wenn, waren die mediale Berichterstattung und Online-Kommentare eher kritisch. Im Sinne eines erfolgreichen Employer Brandings müssen die Banken sich etwas einfallen lassen», so Zihlmann weiter.

Detailanalysen zu 36 Banken verfügbar

Die vollständige, kostenpflichtige Benchmarkstudie umfasst detaillierte Ergebnisse zur Reputation von insgesamt 36 Banken in vier Sektoren. Es sind Studien für die einzelnen Sektoren (1. Grossbanken, Retailbanken und sonstige, 2. Kantonalbanken, 3. Privatbanken und 4. Auslandsbanken) sowie die Gesamtstudie verfügbar. Mehr Informationen finden sich hier.


Die in Zürich ansässige Swissreputation Group ist spezialisiert auf die Messung und Analyse des guten Rufs von Unternehmen. Mit ihrem Multimethoden-Angebot ist das Unternehmen gemäss eigenen Angaben die führende Spezialistin für evidenzbasiertes Reputationsmanagement.

Das in Hamburg domizilierte IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung beschäftigt sich seit 2013 mit Analysen von extrem grossen Datenmengen aus Online-News und Social Media mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI). Ausser in Hamburg ist das Unternehmen auch in Frankfurt am Main, Leipzig, Wien und seit 2022 in Zürich vertreten.