Die Schweizerische Nationalbank bricht ihr Schweigen zur kriselnden Credit Suisse. Gemäss Direktoriumsmitglied Andréa Maechler verfolgen die Währungshüter die Situation der Bank aufmerksam.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) verfolgt die Situation bei der Credit Suisse aufmerksam, sagte SNB-Direktoriumsmitglied Andréa Maechler am Mittwoch gegenüber der Nachrichtenagentur «Reuters».
Die Aktien der zweitgrössten Schweizer Bank fielen am Montag um bis zu 11,5 Prozent und ihre Anleihen erreichten Rekordtiefs, bevor sie einen Teil der Verluste wieder wettmachten. Grund dafür sind Bedenken, ob die Bank in der Lage ist, ihr Geschäft zu restrukturieren, ohne von den Investoren mehr Geld einzusammeln.
Unter Beobachtung
«Wir beobachten die Situation», sagte Maechler am Rande einer Veranstaltung in Zürich. «Sie arbeiten an einer Strategie, die Ende Oktober veröffentlicht werden soll.»
In der Vergangenheit hat es die SNB abgelehnt, sich zur Credit Suisse zu äussern, die nach eigenen Angaben über eine starke Kapitalbasis und Liquidität verfügt. Die Details des Restrukturierungsplans sollen zusammen mit den Ergebnissen des dritten Quartals am 27. Oktober bekannt gegeben werden.
Warten auf Umstrukturierung
Im Juli kündigte die Credit Suisse ihre zweite Strategieüberprüfung innerhalb eines Jahres an und wechselte ihren Chef aus. Dabei soll der Restrukturierungsexperte Ulrich Koerner die Investmentbanking-Sparte stutzen und die Kosten um mehr als 1 Milliarde Dollar senken.
Wie die Credit Suisse mitteilte, erwägt die Bank Massnahmen zur Verkleinerung ihrer Investmentbank zu einem kapitalarmen, beratungsorientierten Geschäft und prüft strategische Optionen für das Geschäft mit verbrieften Produkten.