Die italienische Grossbank UniCredit erwägt die Einfrierung der Stimmrechte ihrer libyschen Investoren auf maximal 5 Prozent.
Laut Aufsichtsratschef Dieter Rampl gibt es derzeit keinen Kontakt zu den Vertretern der libyschen Investoren. Die libysche Investmentbehörde LIA hatte Ende Juli 2010 einen Anteil von 2 Prozent erworben, welcher zusammen mit einer Beteiligung der libyschen Notenbank 7,6 Prozent ergibt.
Die italienische Börsenaufsicht Consob prüft derzeit, ob es sich dabei tatsächlich um zwei getrennte Investoren handelt, oder ob sie als eine Einheit zu betrachten sind. Denn laut Bankstatuten darf kein Aktionär mehr als 5 Prozent der Stimmrechte besitzen.
Libyen-Pläne auf Eis gelegt
Wegen des Engagements libyscher Investoren hatte es bereits im letzten Herbst Spannungen im Management der UniCredit gegeben, welche den Abgang von CEO Alessandro Profumo und seines Stellvertreters, dem Schweizer Sergio Ermotti, zur Folge hatten. Ermotti tritt im April seine neue Stelle bei der UBS an.
Wegen den Unruhen hat UniCredit zudem Pläne auf Eis gelegt, in Libyen eine Bank zu gründen.