Die Genfer Union Bancaire Privée konnte trotz des schwierigen Umfelds ihren Semestergewinn 2022 deutlich steigern, doch die verwalteten Vermögen gingen zurück.
Im ersten Halbjahr 2022 verzeichnete die Union Bancaire Privée (UBP) einen Gewinn von 112,6 Millionen Franken, was einem Plus von 12,4 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode entspricht. Der Erfolg aus der Geschäftstätigkeit erfuhr eine Zunahme um 10,5 Prozent auf 620,9 Millionen Franken – dies dank der höheren Nettozinsmarge und der jüngsten Übernahmen, wie das Genfer Finanzinstitut am Montag weiter mitteilte.
Die verwalteten Vermögen beliefen sich per Ende Juni 2022 auf 148,2 Milliarden Franken, was einem Rückgang von 12,2 Milliarden beziehungsweise 7,6 Prozent verglichen mit dem Wert per Ende 2021 entspricht.
Drastische Korrektur
Dieser ist auf die starke Korrektur der Finanzmärkte im Berichtszeitraum zurückzuführen, wie die Bank präzisierte. Die Netto-Neugelder fielen mit 3,4 Milliarden Franken positiv aus, was insbesondere auf die Übernahme der Danske Bank International zurückzuführen ist, die im ersten Quartal 2022 abgeschlossen wurde. Dadurch liessen sich die Mittelabflüsse von bestehenden, in erster Linie institutionellen Kunden kompensieren.
«Die drastische Korrektur an den Finanzmärkten und der Anstieg der Volatilität seit Anfang des Jahres hatten einen direkten Einfluss auf unsere Vermögensbasis und die Handelsaktivitäten unserer Kunden. Höhere Zinsen und die vorteilhafte Entwicklung an den Devisenmärkten – insbesondere die Aufwertung des Dollars – erlaubten es uns dennoch, gute Resultate zu erzielen», erklärte Guy de Picciotto, CEO der UBP.
Rückläufige Handelsaktivitäten der Privatkunden
Das Wachstum im operativen Geschäft ist vor allem auf die höhere Nettozinsmarge zurückzuführen, die von den jüngsten Zinsanhebungen begünstigt wurde, aber auch auf die Übernahme der Aktivitäten der Millennium Banque Privée Ende 2021 sowie der Danske Bank International Anfang 2022.
Die Einnahmen aus dem Handelsgeschäft – besonders aus Devisentransaktionen – wuchsen im ersten Halbjahr stark und kompensierten dadurch die rückläufige Handelsaktivität der Privatkunden.
Unsichere Zeiten
Der Betriebsaufwand erhöhte sich auf 411,7 Millionen Franken, verglichen mit den 372,7 Millionen Franken des Vorjahres. Dieser Anstieg um 10,5 Prozent ist die direkte Folge der jüngsten Übernahmen und der Investitionen, die in die Rekrutierung mehrerer Teams für die priorisierten Märkte und in die Erweiterung des nachhaltigen Produktangebots getätigt wurden, wie die Bank weiter mitteilte.
«In dieser von grosser Unsicherheit geprägten Zeit, ausgelöst durch den Ukrainekonflikt und den Inflationsrisiken, sind Agilität und Anpassungsfähigkeit gefragt, damit wir mit unserem Service- und Produkteangebot den Bedürfnissen unserer Kunden gerecht werden und bereit sind, zum richtigen Zeitpunkt wieder zu investieren,» ergänzte de Picciotto.