Die Schweizer Privatbank One Swiss Bank hat in einem schwierigen Marktumfeld die eigenen Ziele knapp verfehlt. Das zweite Halbjahr 2022 bleibt gemäss der Bankleitung unvorhersehbar.
Nach einer ersten Einschätzung meldet die One Swiss Bank nun das definitive Halbjahresergebnis 2022. Die vor einem Jahr aus einer Fusion eines Genfer und Tessiner Instituts hervorgegangene Schweizer Privatbank sieht sich gemäss einer Mitteilung bei ihrem finanziellen Turnaround trotz einem schwierigen Marktumfeld im Zeitplan.
Dank umsichtiger Managemententscheidungen wurden nach eigenen Angaben die negativen Auswirkungen der Marktturbulenzen minimiert und die Erwartungen – ausser bei den verwalteten Vermögen - für das erste Halbjahr 2022 erfüllt.
Mehrere Gegenwinde
CEO Grégoire Pennone verweist in der Mitteilung auf die verschiedenen Gegenwinde, die seit Jahresbeginn wirkten - von der Flut neuer COVID-Varianten, den anhaltenden weltweiten Unterbrechungen der Versorgungskette, einer galoppierenden Inflation, den plötzlichen, noch nie dagewesenen Zinserhöhungen der Zentralbanken und nicht zuletzt der Invasion in der Ukraine. In dieser schwierigen Phase seien sichere Häfen Mangelware gewesen.
Das zweite Halbjahr 2022 gestaltet sich nach Ansicht der Bankleitung als unvorhersehbare Periode. Deshalb werde weiterhin an einem vorsichtigen Ansatz festhalten, um die Kosten unter Kontrolle zu halten und den Ausbau neuer Geschäftsmöglichkeiten fortzusetzen.
Rückgang bei verwalteten Vermögen
Im ersten Halbjahr 2022 belief sich das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) auf 1,2 Millionen Franken, abzüglich eines nicht realisierten Verlustes von 771 Tausend Franken auf eigenen Anlagen. Ohne diesen nicht realisierten Verlust wärer das EBITDA-Ziel dank einer Kosteneinsparung von 15 Prozent erreicht und das Aufwand-Ertrags-Verhältnis auf 90 Prozent gesenkt worden.
Nach Abschreibungen und Amortisationen von über 2 Millionen Franken resultierte ein Nettoverlust von 847 Tausend Franken ab, gegenüber einem Minus von 2,78 Millionen Franken im ersten Halbjahr 2021.
Die verwalteten Vermögen (AuM) wurden durch das schwierige Marktumfeld und den starken Franken beeinträchtigt, was zu einem Rückgang von 361 Millionen Franken führte. Am Stichtag 30. Juni 2021 war das regulatorische Eigenkapital um 1,7 Millionen Franken höher gewesen, wie der Mitteilung weiter zu entnehmen ist.