Nach der Ausweitung des Mobilebanking-Angebots Key4 folgt bereits der nächste Wurf aus der digitalen Küche der grössten Schweizer Bank, wie finews.ch erfahren hat. Diesmal will die UBS beim Mittelstand punkten.
Instant-Gerichte und Instant-Fotos gibt es schon – nun bringt die UBS Schweiz den «Business Instant Credit» an den Start. Ein automatisierter Kreditentscheid mit umgehender Kreditlinien-Aktivierung soll es Firmenkunden der Grossbank erlauben, schnell an kleinere Summen zu gelangen. Eine langwierige Kreditanalyse und das umständliche Einreichen von Dokumenten entfalle, wirbt das Institut.
Nach Abschluss der Pilotphase, die Erweiterungen und Verbesserungen basierend auf Feedbacks beinhalten soll, plant die Bank, dieses Angebot im Herbst an sämtliche Kundenberater in diesem Geschäft auszurollen.
Abgleich mit eigenen Daten
Das Projekt ist dem weiteren Vernehmen nach schon vor zwei Monaten in den Marktgebieten Basel und Zürich gestartet worden. Kundinnen und Kunden haben über die neue Lösung Zugang zu Einzel- und Rahmenlimiten für Kontokorrent-Kredite, Garantien, Devisenabsicherungen, Kreditkarten und Leasing. In den ersten Wochen der Lancierung sei es bereits zu einer hohen Zahl erfolgreicher Produktabschlüssen gekommen.
Die UBS spricht die Kredite allerdings nicht auf gut Glück. Im Hintergrund dreht ein Räderwerk, dass automatisch den maximal zulässigen Finanzierungsbedarf, basierend auf intern verfügbaren Firmen- und Zahlungsdaten sowie externen Daten, für das gesamte KMU-Firmenkundenbuch kalkuliert. Auf dieser Basis wird anschliessend der Kreditentscheid getroffen. Vorerst richtet sich der Dienst nur an bestehende Kunden der Bank, die auf eine gewisse Historie zurückblicken.
Silos aufgebrochen
Auch hinter dem Sofortkredit steht ein Entwicklungsteam, welches das Projekt «agil» nach vorne geschoben hat. Dies entspricht der Arbeitsweise, die Konzernchef Ralph Hamers bankintern forciert und welche längst auch in der Schweiz breit zu Anwendung gelangt. Projekte werden nicht mehr vertikal in verschiedenen Silos entwickelt, sondern horizontal und «crossfunktional» über die verschiedenen Sparten hinweg. Wie es heisst, spart die UBS damit Zeit und Geld.
Nach demselben Vorgehen hat das Institut vergangenen Mai bereits die rein digitale Sortimentslinie Key4 in der Schweiz lanciert, wie auch finews.ch berichtete. Als nächstes wird aus dieser Quelle eine Lösung im Bereich Vorsorge erwartet.