Die amerikanische Grossbank J.P. Morgan sucht mehr Geschäft mit hiesigen Multi-Family-Offices und Vermögensverwaltern. Dazu hat sie jetzt zwei neue Kräfte mit dickem Adressbuch engagiert – sie kommen von der Konkurrentin UBS.
David Cataldi (Bild unten) und Pierre-Olivier Tisseuil (Bild ganz unten) stossen zur Vermögensverwaltung von J.P. Morgan in der Schweiz. Dies war einer Mitteilung der grössten amerikanischen Bank vom Dienstag zu entnehmen. Cataldi übernimmt dabei die Leitung der Dienste für Multi Family Offices in der Schweiz, wie es weiter hiess, und wird dabei von Tisseuil sekundiert.
Dabei konzentrieren sich die beiden erfahrenen Banker auch auf den Service mit den unabhängigen Vermögensverwaltern am Finanzplatz, die aktuell durch eine Phase des Umbruchs gehen. Sie rapportieren an Matteo Gianini, dem das Private Banking in der Schweiz untersteht.
(Bild: J.P. Morgan)
Beste Kontakte zur Branche
J.P. Morgan unterhält nach eigenen Angaben Multi-Family-Office-Desks in Genf, dem amerikanischen Miami und Singapur in Südostasien; diese Desks greifen jeweils auf die Expertise des US-Hauses im Private- und Investmentbanking sowie im Asset Management zurück. Für jene Kundschaft sei J.P. Morgan deshalb ein «One-stop powerhouse», liess sich Gianini in der Mitteilung zitieren.
Cataldi wie auch Tisseuil waren zuletzt für die UBS tätig, die grösste Privatbank der Welt. Ersterer war bei der Schweizer Nummer eins seit 2012 im Geschäft mit Finanzintermediären in der Vermögensverwaltung zugange. Tisseuil seinerseits hatte für die Grossbank Multi-Family-Offices und Vermögensverwalter in der Schweiz und Grossbritannien betreut, bevor er zur Lokalrivalin Credit Suisse wechselte.
(Bild: J.P. Morgan)
Längst nicht nur mehr Investmentbanking
Bekanntermassen haben amerikanische Grossbanken, die bereits das globale Investmentbanking dominieren, die Vermögensverwaltung neu entdeckt und stossen nun verstärkt in dieses Feld vor. Kürzlich berichtete finews.ch über den strategischen Ausbau von Citigroup in Europa. Aber auch die Wall-Street-Banken Goldman Sachs und Morgan Stanley hegen diesbezüglich Ambitionen.
Wie sich nun zeigt, dienen Schweizer Banken als präferierter Personal-Pool für die Umsetzung solcher Pläne.