Die UBS hat im Fall eines entlassenen Star-Investmentbankers vor einem Schiedsgericht in den USA eine Schlappe erlitten. Die Entlassung soll nun in eine Kündigung vonseiten des Arbeitnehmers umgewandelt werden.
Der Fall machte grosse Schlagzeilen in den USA: Die UBS Investmentbank hatte 2018 die Karriere ihres Top-Bankers James «Jim» Boland nach fast zwei Jahrzehnten abrupt beendet. Sie feuerte den Spezialisten für Kreditfinanzierungen, wie auch finews.ch damals berichtete.
Deal im Öl-und-Gas-Sektor
Grund für die Kündigung war eine Anleihe über eine Viertelmillion Dollar, mit welcher die Investmentfirma Ares Management eine Firma aus dem Öl-und-Gas-Sektor gekauft hatte. Die Anleihe wurde in ein Darlehen umgewandelt, und die UBS behauptete in ihrer Kündigung, dass Boland die Vorgesetzten und Compliance darüber im Dunkeln gelassen hätte, wie damals berichtet wurde.
Das Schiedsgericht in den USA entschied nun, dass diese Begründung diffamierend gewesen war und verlangt eine Löschung der Kündigung und Begründung. Die Kündigung soll nun in eine freiwillige Kündigung umgewandelt werden, wie die Nachrichtenagentur «Bloomberg» berichtet (Artikel hinter Bezahlschranke).
Einigung zu Boni
Boland hatte vor ausserdem Gericht die Zahlung von 3,3 Millionen Dollar an verpassten Bonuszahlungen, 2 Millionen für ungerechtfertigte Bereicherung und 10 Millionen Schadenersatz gefordert, wie es weiter heisst. Im vergangenen März einigte er sich mit der Schweizer Bank auf eine Zahlung, deren Höhe nicht öffentlich gemacht wurde. Die UBS kommentierte den Fall gegenüber «Bloomberg» nicht.