Es ist ein offenes Geheimnis, dass der renommierte Kadervermittler den Nachfolger für Axel Weber bei der UBS gefunden hat. Auch für die Deutsche Bank soll Egon Zehnder einen neuen Präsidenten gesucht haben – was Medienberichten zufolge für Verärgerung gesorgt hat.
War es Zufall? Fast auf den Tag genau haben die UBS und Deutsche Bank ihre künftigen Verwaltungsrats-Präsidenten nominiert. Bei der Schweizer Grossbank fiel die Wahl auf den Iren Colm Kelleher (Bild unten). Bei der grössten Bank Deutschland soll derweil der Niederländer Alexander Wynaendts den amtierenden Paul Achleitner im hohen Amt beerben.
Langjährige Zusammenarbeit mit der UBS
Wie finews.ch berichtete, hatten die Schweizer Egon Zehnder mit der Suche nach einem Nachfolger für UBS-Präsident Axel Weber betraut. Der renommierte Kadervermittler gilt als spezialisiert auf Top-Mandate bei Finanzkonzernen. Mit der UBS verbindet Egon Zehnder eine langjährige Zusammenarbeit, während das Renommee des vom kürzlich verstorbenen Schweizer Management-Beraters Egon Zehnder gegründeten Search-Unternehmens auch nach Deutschland ausstrahlt.
Wie das deutsche «Handelsblatt» (Artikel bezahlpflichtig) nun mit Verweis auf anonyme Quellen berichtete, hatte auch die Deutsche Bank Egon Zehnder mit der Suche nach Kandidaten für die Achleitner-Nachfolge sowie für ein Verwaltungsrats-Mandat im Risiko-Ausschusses des Gremiums beauftragt.
Dabei, so lautet der Vorwurf nun, sei der Kadervermittler bei mindestens einem der beiden Suchmandate der Deutschen Bank «zweigleisig» gefahren und soll auch für ein «Schweizer Institut» gesucht haben.
Mandat neu vergeben
Bei der Deutschen Bank, hiess es weiter, habe dies für so viel Verärgerung gesorgt, dass das Geldhaus mitten im Findungsprozess das Mandat an die Headhunterin Russell Reynolds Associates übertragen habe. Wie Banken und Anwälte sprechen Search-Unternehmen niemals öffentlich über ihre Kunden; auf Anfrage von finews.ch wollte Egon Zehnder den Bericht nicht kommentieren.
Von mit der Praxis in Search-Prozessen vertrauten Personen ist jedoch zu vernehmen, es sei schwer vorstellbar, dass man sich bei den verschiedenen Suchen nicht vorher genau abgesprochen habe.