Die Halbjahreszahlen der grössten Genfer Privatbank Pictet stehen im Schatten des Abgangs von Teilhaber Boris Collardi. Sie sind dennoch rekordverdächtig.
Die Pictet Gruppe hat am Mittwoch die ungeprüften Zahlen fürs erste Halbjahr 2021 bekanntgegeben. Der Gewinn konnte dabei mit 636 Millionen Franken gegenüber dem Vorjahr um 142 Prozent gesteigert werden. Der Betriebsertrag beläuft sich auf 1,54 Milliarden Franken, ein Plus von 16 Prozent zur Vorjahres-Periode.
Das Rekord-Zahlenset wird allerdings vom Abgang von Teilhaber Boris Collardi bei Pictet überschattet, wie auch finews.ch berichtete. Der einstige Julius-Bär-Chef war vor wenig mehr als drei Jahren zur noblen Genfer Privatbank gestossen.
Neues Gebäude finanziert
Im Nettoergebnis ist ein ausserordentlicher Gewinn aus dem im Verlauf des ersten Quartals durchgeführten Verkauf des Hauptgebäudes in Genf enthalten. Der Erlös aus der Transaktion wird es Pictet ermöglichen, die Vergrösserung ihres Hauptsitzes in Genf mit dem für 2025 geplanten Bau eines neuen Gebäudes selbst zu finanzieren.
Das verwaltete oder verwahrte Vermögen erreichte Ende Juni rund 690 Milliarden Franken, im Vergleich zu 609 Milliarden Franken Ende 2020, wie es weiter hiess. Wie viel davon auf Neugeld zurückgeht, schlüsselte die Bank nicht auf.
Investitionen in Technologie
Renaud de Planta, geschäftsführender Senior-Teilhaber, erklärte am Mittwoch: «Dies sind die besten Halbjahres-Ergebnisse in der Geschichte von Pictet. Dank unserer starken Anlageperformance im Vergleich zu Benchmarks vertrauten uns Kundinnen und Kunden Netto-Neugelder in Rekordhöhe an.»
Die Gruppe werde weiterhin ihre Präsenz in Asien und anderen Fokusmärkten ausbauen, ihre Kompetenzen bei den derzeit gefragten Alternativen Anlagen verstärken und signifikant in Technologie investieren, sagte de Planta.