Für die Credit Suisse haben die massiven Versäumnisse rund um die Skandale mit Greensill Capital und Arechegos weitreichende personelle Konsequenzen. Der Brain Drain ist enorm. Die hat bereits reagiert.
Die Schweizer Bank Credit Suisse (CS) hat Berichten zufolge einen ihrer wichtigsten Investmentbanker an die Konkurrenz in den USA verloren. Wie das «Wall Street Journal» (Artikel kostenpflichtig) am MIttwoch zuerst meldete, wechselt Greg Weinberger zum US-Institut Morgan Stanley.
Der Amerikaner war bei der CS zuletzt globaler Leiter für Fusionen und Übernahmen (Mergers & Acquisitions, M&A) und damit einer der wichtigen «Regenmacher», also Ertragslieferanten. Die beiden genannten Banken wollten sich zur Personalie nicht äussern.
Ein Vierteljahrhundert im Sold der Credit Suisse
Weinberger ist der prominenteste Top-Manager, der die CS verlässt, nachdem Investmentbanking-Chef Brian Chin und die Risiko- und Compliance-Chefin Lara Warner im Sog der Skandale um Greensill Capital und Arechegos zurückgetreten waren.
Weinberger war insgesamt 25 Jahre für die Schweizer Grossbank tätig, abgesehen von einem kurzen Abstecher zur Konkurrenz. Nun geht er, genauso wie seine CS-Kollegen, Händler Hamza Lemssouguer, sowie Investmentbanker Alejandro Przygoda, welche die Grossbank bereits in den vergangenen Wochen verliessen.
Schwierige Zeiten
Gemäss weiteren Informationen wird David Wah neu Leiter des Global Advisory, Cathal Deasy und Steven Geller wurd die Co-Leitung des M&A-Bereichs übertragen. Und der bisherige Chairman dieses Geschäfts, Scott Lindsay, wird weiter in seiner Rolle für die Bank arbeiten.
Der Exodus folgt auf die Verstrickungen der Credit Suisse sowohl mit Archegos, bei dem die Bank fünf Milliarden Dollar verlor, als auch mit Greensill Capital, wo lange Rechtsstreitigkeiten und vermutlich hohe Entschädigungen an Kunden drohen.