Die US-Investmentbank Goldman Sachs gehört zu jenen Instituten, die in der Corona-Krise gut gearbeitet haben – das gilt insbesondere für das Europa-Geschäft. Die Belohnung ist den Bankern sicher.
Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat 2020 ihren Angestellten die höchsten Löhne und Boni der vergangenen zehn Jahre bezahlt. Nun hat die Wall-Street-Bank detaillierter offengelegt, was ihre Investmentbanker in der Einheit Goldman Sachs International verdient haben – dieses Geschäft fasst die Regionen Europa, Naher Osten und Afrika zusammen.
Auch die rund 30 in Zürich und in Genf tätigen Goldman-Investmentbanker gehören zur International-Einheit.
Deren Kompensation stieg gemäss einem Bericht von «Financial News» (Artikel bezahlpflichtig) im Vorjahresvergleich um 18 Prozent auf 2,8 Milliarden Dollar. Gleichzeitig reduzierte Goldman Sachs die Anzahl der Beschäftigten in dieser Sparte leicht auf 4'115.
Mehr als doppelt so viel wie der Rest
Auf jede einzelne Mitarbeiterin und jeden Mitarbeiter in der Abteilung Goldman Sachs International herunter gerechnet, ergibt dies ein durchschnittliches Salärpaket von 686'500 Dollar.
Das bedeutet, dass die Investmentbanker in der EMEA-Einheit mehr als doppelt so viel verdient haben wie Goldman Sachs den Angestellten weltweit bezahlt hat. Der Durchschnittslohn für 2020 belief sich auf 328'600 Dollar.
Mit Blick auf die Schweiz wäre Goldman Sachs somit die Spitzenzahlerin – zusammen mit Vontobel. Die Zürcher Bank bezahlte gemäss einer Auswertung von finews.ch im Jahr 2020 durchschnittlich 318'000 Franken.
Deutliche Outperformance in Europa
Vergleiche sind allerdings schwierig: Vontobel ist auf das Anlagegeschäft fokussiert und betreibt kein Kapitalmarktgeschäft mehr. Auch ein Vergleich mit der Credit Suisse oder der UBS ist kaum zulässig. Deren globale Durchschnittslöhne beliefen sich 2020 auf 210'000 respektive 235'000 Franken, wobei die Saläre in den jeweiligen Investmentbanken durchaus mehr als doppelt so hoch sind wie im Rest der Institute.
Auch bei Goldman Sachs dürften im Wealth und im Asset Management die Durchschnittslöhne deutlich tiefer sein als in der Investmentbank.
Die Einheit International, als das EMEA-Investmentbanking, steigerte 2020 den Gewinn um 37 Prozent auf 2,8 Milliarden Franken, die Erträge stiegen um 27 Prozent auf 10 Milliarden Franken. Damit schlug Goldman Sachs International punkto Wachstum die ganze Bank, die eine Ertragssteigerung von 22 Prozent erreichte.