Der frühere hessische Ministerpräsident Roland Koch arbeitet nächstes Jahr für die Schweizer Bank: Er wird Präsident von UBS Deutschland.
Der CDU-Mann galt lange als einer der wichtigsten Politiker Deutschlands, phasenweise wurde Roland Koch (Bild) auch als Kanzlerkandidat gehandelt. Er war ein «Ziehsohn» von Helmut Kohl und zählte eher zum christlich-konservativen Flügel der CDU.
Derzeit ist der 52-Jährige immer noch stellvertretender Bundesvorsitzender seiner Partei, allerdings wird er das Amt in wenigen Wochen abgeben. Denn im letzten Mai stellte Roland Koch klar, dass er einen Schlussstrich unter die aktive Politik ziehen wolle.
Seit 2008 war er – nach einer schweren Wahlniederlage – zwar noch geschäftsführender Ministerpräsident von Hessen, aber dies nur noch wegen einer Pattsituation. Per 31. August trat Koch als Ministerpräsident zurück.
Bestens vernetzt in Frankfurt
Bei der UBS ersetzt er Arthur Decurtins, der seit 2002 im Aufsichtsrat der UBS Deutschland war und das Gremium interimistisch leitete. Hauptamtlich übernimmt Koch demnächst die Konzernleitung des Baukonzerns Bilfinger Berger.
Der Bezug von Koch zur UBS ist offensichtlich: Zum einen war der Politiker in seiner aktiven Zeit als Finanzexperte der CDU tätig, zum anderen ist er bestens vernetzt in Frankfurt, Deutschlands wichtigstem Bankenplatz.
Expertise als Wirtschaftsjurist
Roland Koch habe sich als Ministerpräsident «konsequent für den Finanz- und Bankenplatz Frankfurt eingesetzt», erklärt die UBS. «Neben diesem Engagement bringt er gleichermassen seine politische Erfahrung sowie seine Expertise als Wirtschaftsjurist mit ein.»
Kochs Ernennung zum Aufsichtsratsvorsitzenden muss noch von der Generalversammlung abgesegnet werden.