Nur fünf Monate nach ihrem Einstieg bei der Grossbank nimmt sich Ex-Lehman-CFO Erin Callan eine Auszeit.
Die 43-jährige Erin Callan zählt gemäss «Wall Street Journal» zu den bekanntesten und mächtigsten Frauen in der US-Finanzwelt. Bevor sie im September zur Credit Suisse stiess, war sie rund ein halbes Jahr noch Finanzchefin der inzwischen kollabierten Bank Lehman Brothers gewesen. Sie galt lange Zeit als Protégée von Lehman-Chef Dick Fuld.
Callan geriet im Mai 2008 unter Druck, als ihr der einflussreiche Hedge-Fund-Manager David Einhorn von Greenlight Capital öffentlich vorwarf, privat und geschäftlich unterschiedliche Aussagen über die Bewertung von Privat-Equity-Firmen gemacht zu haben. Dies führte schliesslich im Juni zu ihrer Demission bei Lehman Brothers, wo sie 1995 begonnen hatte.
Die grosse Publizität, die dieser Fall auslöste, veranlasste einige US-Medien, sich mit dem attraktiven Äusseren Callans und ihrer exklusiven Garderobe zu befassen. Bei der Credit Suisse leitete sie eine Abteilung, die Hedge-Funds beriet. Nun hat sie sich per sofort auf unbestimmte Zeit beurlauben lassen, wie eine Sprecherin der Bank auf Anfrage bestätigte. Gründe dafür gab sie keine an.
Der Rück-, Aus- oder Abtritt könnte allerdings im Zusammenhang stehen mit der juristischen Aufarbeitung des Lehman-Bankrotts: Wie die «New York Post» meldet, gehört Callan zu einer Gruppe von 24 Lehman-Brothers-Kaderleuten, die von einem Bundesgericht wegen des Konkurses eine Vorladung erhalten haben.