Die Liechtensteinische Privatbank LGT hat im Jahr 2020 dank starkem Handelsgeschäft zwar mehr eingenommen. Höhere Personalkosten und Abschreibungen wirkten sich jedoch in einem Gewinnrückgang aus.
Die im sich Besitz des liechtensteinischen Fürstenhauses befindliche Privatbank LGT hat im vergangenen Geschäftsjahr einen Gewinnrückgang von 5 Prozent auf 291,5 Millionen Franken verzeichnet. Grund dafür waren ein deutlich schlechteres Zinsgeschäft sowie höhere Personalkosten, wie der LGT-Mitteilung vom Montag zu entnehmen ist.
Die Privatbank zeigte dabei ein gutes Wachstum: Die verwalteten Vermögen stiegen um knapp 6 Prozent auf 240,7 Milliarden Franken, wobei der Bank 11,6 Milliarden Franken Neugelder zuflossen.
Die Kunden waren dabei sehr aktiv. Das Handelsgeschäft zeigte einen Ertragsanstieg von knapp 19 Prozent auf 437 Millionen Franken. Damit wurde die Delle aus dem Zinsgeschäft, das um knapp 20 Prozent auf 231 Millionen Franken einbrach, mehr als wettgemacht.
Cost-Income-Ratio bei 75 Prozent
Der Gesamtertrag der Gruppe stieg um 5 Prozent auf 1,85 Milliarden Franken an, wozu das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft 1,12 Milliarden beisteuerte, 2 Prozent mehr als im Vorjahr.
Höhere Personalkosten, in welchen eine Zahlung im Zusammenhang mit der Vestra-Übernahme enthalten sind, und Wertberichtigungen sorgten für den Gewinnrückgang. Das Kosten-Ertrags-Verhältnis blieb weitgehend stabil mit 75 Prozent per Ende 2020 gegenüber 74,1 Prozent per Ende 2019.
LGT Vestra mit hohem Wachstum
In der Mitteilung hiess es weiter, LGT Vestra habe sich in Grossbritannien zu einem der führenden Wealth Manager entwickelt und verwalte nun 21 Milliarden Franken; bei der Ankündigung der Akquisition im Jahr 2016 ware es erst 8 Milliarden gewesen. Mit der nun vollständigen Übernahme musste LGT auch eine Earn-Out-Zahlung von 59 Millionen Franken leisten.
LGT teilte weiter mit, in Asien sei der letzte Ausbauschritt die Niederlassung in Bangkok gewesen, die sich seit der Eröffnung 2019 gut entwickelt habe und mittlerweile ein Team von 24 Mitarbeitenden umfasse.
Im Dezember 2020 hatte LGT eine Vereinbarung mit UBS unterzeichnet, um deren Wealth-Management-Geschäft in Österreich mit rund 4 Milliarden Franken an verwalteten Vermögen sowie gut 60 Mitarbeitenden zu übernehmen. Der Abschluss der Transaktion werde im dritten Quartal 2021 erwartet.
Im Weiteren strebt die LGT wieder eine Präsenz in Deutschland vor Ort an und prüft diesbezüglich verschiedene Optionen.