CS-Konzernchef Brady Dougan glaubt an eine rasche Verbesserung bei den Handelsaktivitäten. Analysten hingegen rechnen mit einem Stellenabbau.
Der starke Gewinneinbruch bei der Credit Suisse im 3. Quartal 2010 war zwar von vielen Analysten bereits angekündigt worden, dennoch dürfte die Bank nicht zufrieden sein mit dem Resultat. Konzernchef Brady Dougan erklärt die Situation im Interview mit «Bloomberg» auch gleich.
Grund für den Gewinneinbruch seien stark rückläufige Kundenaktivitäten, sagt Dougan. «Unserer Meinung nach sind die Aktivitätslevel, die wir im 3. Quartal gesehen haben, nicht normale Levels, die fortgesetzt werden. Wir haben eine optimistischere Aussicht für die Branche über die folgenden Quartale», kommentiert Dougan.
Auf dem Weg in die Erholung liegen der Schweizer Grossbank jedoch noch einige Steine im Weg. Die Credit Suisse muss den schärferen Eigenkapitalanforderungen der Schweiz gerecht werden und somit einiges an Kapital zurücklegen.
Entlassungen bei der Investment Bank?
«Die Investment Bank ist der Hauptgrund für die Enttäuschung, aufgrund der Aktien und der schlechten Kompensationsrate», sagt JP Morgan Analyst Kian Abouhossein. Dies könnte schwerwiegende Folge für die Arbeiterschaft haben. Denn laut Helvea-Analyst Peter Thorne hat die Credit Suisse zu stark beim Personal aufgestockt.
«Es scheint, als sei das Geschäft einfach überexpandiert und muss nun reagieren – und zwar schnell, wegen der geringen Kundenaktivitäten», sagt Thorne gegenüber dem Branchenportal «HereIsTheCity». Im Devisen- und Fixed-Income-Bereich soll die Bank ihren Personalbestand um bis zu dreissig Prozent aufgestockt haben. Wenn das Geschäft also nicht schnell wieder anzieht, werden wohl die ersten Köpfe rollen.