Das Geschäftsmodell der Digitalbanken ist drauf und dran, in der Schweiz abzuheben. Bei Neon verlässt nun ausgerechnet jetzt einer der Gründer das Unternehmen, wie finews.ch erfahren hat.
Nun sind es deren nur noch drei: Einer der vier Co-Gründer der Schweizer Digitalbank Neon, Michael Noorlander (Bild unten), hat das Unternehmen verlassen. «Es waren hauptsächlich persönliche Gründe, die zu diesem Entscheid geführt haben, der mir im Übrigen gar nicht leicht gefallen ist», sagte Noorlander zu finews.ch.
Es hatte vor allem mit seiner Lebensgestaltung zu tun, führt er weiter aus: «Ich habe gespürt, dass ich ein wenig Geschwindigkeit aus meinem Leben nehmen muss – die Führung von Neon wurde für mich zusehends intensiver und nahm gleichzeitig immer mehr Raum ein.»
Kein Wunder, Neon hat in der immer noch andauernden Coronakrise gehörigen Aufschwung erhalten. Zuletzt hat das Unternehmen im Juni eine Kooperation mit dem britischen Payment-Fintech Transferwise bekanntgegeben, da verfügte Neon über mehr als 30'000 Kunden. Die Zahl dürfte durch den Auftrieb der Neobanken in der Schweiz bereits wieder gestiegen sein.
Zukunft in der Welt der Innovation
Nun sucht Noorlander nach einer neuen Tätigkeit: «Ich habe grundsätzlich Lust, im Innovations- oder Startup-Bereich zu bleiben. Selber ein neues Start-Up zu gründen würde ich längerfristig nicht ausschliessen, aber im Moment wäre es wahrscheinlich nicht das Richtige.»
Er glaubt auch weiterhin an das Potenzial von Neon, der Digitalbank, die mit der regionalen Hypothekarbank Lenzburg zusammen geschäftet. Von seinen Co-Gründern Simon Youssef, Julius Kirscheneder und Jörg Sandrock ausbezahlen lassen möchte er sich nicht, er behält seine Anteile.
Neuer Chief Operating Officer
Bei Neon war er für alles rund um den Kunden und die Kommunikation zuständig. Vergangenen August hat das Unternehmen den bisherigen Produktchef, Patric Ammann, zum Chief Operating Officer und damit in die Geschäftsleitung der Digitalbank befördert.
Der ist seit April 2019 bei Neon und war vorher Projektmanager bei GEM Consulting, einer unabhängigen Strategieberatungsfirma mit Schwerpunkt auf Finanzinstitutionen. Davor war er (übrigens ungefähr gleichzeitig wie Noorlander) bei der Strategieberatungs-Sparte Strategy & von PWC tätig.