Die New Yorker Investmentbanker der UBS wurden über das Lohnsystem 2009 informiert. Die Boni sollen über drei Jahre verteilt ausbezahlt werden.
Keine Bar-Boni, dafür «Nicht-Cash-Komponenten», die über drei Jahre verteilt ausgerichtet werden: Dies sind erste vage Angaben zur Bonuspraxis, die im UBS-Investmentbanking in den Vereinigten Staaten ab diesem Jahr gelten soll.
Die Kaderleute sollen 2009 unter dem Strich keinen Bonus bekommen: Die Investmentbanker dürfen sich zwar eine variable Entlöhnung erhoffen – wohl ausschliesslich in Form von gesperrten Aktien –, aber selbst dieser Anteil wird nicht einfach am Jahresende übergeben: Sondern er soll in den folgenden drei Jahren in Drittelsanteilen ausgeschüttet werden.
Dies meldeten unter anderem CNBC, Reuters und Dealbook in New York. Die Medien berufen sich dabei auf UBS-Angestellte, die in diesen Tagen über die neue Kompensationsstruktur informiert worden waren.
Wie bereits von der UBS-Spitze offiziell angekündigt, kommt eine Malus-Komponente hinzu. Das bedeutet konkret: Schreibt das Unternehmen Verlust, so kann es die Boni der drei Vorjahre zurückverlangen.
Imageschaden wegen schlechter Kommunikation
Gegenüber Dealbook bestätigte UBS ebenfalls, dass die gesamten Boni für das abgelaufene Jahr über 80 Prozent tiefer liegen als für 2007. In der ganzen Bonus-Diskussion wurde ausserdem am Freitag bekannt, dass auch Mitarbeiter der Investmentbank für 2008 Boni erhielten. Wie die SP-Nationalrätin Ursula Wyss auf Telebärn erklärte, habe Finma-Präsident Eugen Haltiner die nationalrätliche Finanzkommission darüber ins Bild gesetzt.
Bisher herrschte in der Öffentlichkeit die Überzeugung vor, dass vor allem verdiente Mitarbeiter in der Vermögensverwaltung sowie im Firmen- und Kleinkundengeschäft entsprechend honoriert worden seien – nicht zuletzt auch deshalb, weil dies in den Arbeitsverträgen so vorgesehen ist. Vor diesem Hintergrund war es denn auch denkbar schlecht, wie die UBS die ganze Boni-Runde kommunikativ begleitet hat. Der Imageschaden sei dadurch nur noch viel grösser worden, wird in der Branche einhellig gesagt.
Umgekehrt schien es bisher klar zu sein, dass die Investmentbanker, die mit ihren waghalsigen Spekulationen letztlich den Auslöser für die Misere bei der UBS gaben, leer ausgehen. Offenbar scheinen nun aber die Abkommen doch so gewesen zu sein, dass auch Investmentbanker Anrecht auf Boni hatten.