Die amerikanische Grossbank Goldman Sachs hat mit Malaysia eine Vereinbarung getroffen, die einen Schlussstrich unter die unheilvolle Rolle im Skandal u den 1-MDB-Staatsfonds ziehen soll.
Die US-Bank Goldman Sachs hat sich gemäss eigenen Angaben sowie einem Bericht der Nachrichtenagentur «Reuters» bereit erklärt, 3,9 Milliarden Dollar an Malaysia zu überweisen. Dieser Betrag setzt sich aus einer Barzahlung von 2,5 Milliarden Dollar sowie 1,4 Milliarden Dollar an Erträgen aus den Einlagen des Staatsfonds 1MDB zusammen.
Im Gegenzug lassen sich malaysischen Behörden ihre Anklage gegen die Bank fallen. «Wir freuen uns, mit der Regierung von Malaysia eine Grundsatzvereinbarung erzielt zu haben, mit der die offenen Anklagen und Vorwürfe gegen Goldman Sachs beigelegt werden», äusserte sich die Bank in der erwähnten Mitteilung. «Die heutige Übereinkunft ist ein wichtiger Schritt, um die 1MDB Angelegenheit hinter uns zu lassen».
Veto des Finanzministers
Goldman Sachs hatte zuletzt ein Team von sechs Experten nach Malaysia entsandt, um die zuvor gescheiterten Verhandlungen neu aufzugleisen. Die Bank hatte zunächst im Juni einer Übereinkunft zugestimmt, die eine Zahlung von 3 Milliarden Dollar vorsah. Der damalige Deal scheiterte am Veto des malaysischen Finanzministers Tengku Zafrul Aziz.
«Wir sind zuversichtlich, dass wir nun mehr Geld von Goldman Sachs erhalten, verglichen mit früheren Bemühungen, die weit unter den Erwartungen zurückblieben», sagte der Finanzminister in einer Mitteilung.
Zahlungen übersteigen Schadenssumme
Beobachter erwarten auch eine baldige Bereinigung der Affäre mit dem U.S. Department of Justice. Die Justizbehörden gehen dem Vorwurf nach, dass Goldman Sachs Korruptionsgesetze verletzt haben soll.
Im vergangenen Dezember berichtete «Reuters», dass die Bank bis zu 2 Milliarden Dollar an die U.S. Regierung abliefern müsse, um den Fall beilegen zu können. Sollte dies stimmen, würde die Bank einen totalen Betrag von 5,9 Milliarden Dollar aufwerfen.
Zur Erinnerung: der gesamte Schadensfall im 1MDB-Komplex belief sich auf 4,5 Milliarden.