Die Migros Bank hat im ersten Halbjahr 2020 einen Gewinnrückgang erlitten. Die Coronakrise bewog das Institut zu einer vorsichtigeren Kreditvergabe sowie zu Wertberichtigungen.
Die Migros Bank hat im ersten Halbjahr 2020 einen Gewinn von 125,5 Millionen Franken erzielt, knapp 5 Prozent weniger als vor einem Jahr. Grund sind Wertberichtigungen auf den Firmenkrediten sowie ein höherer Personalaufwand, wie aus der Mitteilung der Migros Bank vom Freitag hervorgeht.
Die Coronakrise veranlasste die Migros Bank zu einer vorsichtigeren Risikopolitik. In der Folge vergab das Institut weniger Konsumkredite im Umfang von 900'000 Millionen Franken. Als zusätzliche Risikovorsorge bildete die Migros Bank im ersten Halbjahr 2020 Einzelwertberichtigungen von über 9 Millionen Franken.
Weitergabe von Negativzinsen kein Thema
Mit einem leicht erhöhten Personalbestand stiegen dort die Kosten, was unterm Strich zu einem tieferen Geschäftsertrag und Reingewinn führte.
Die Bank wuchs demnach im Kreditgeschäft weniger schnell, doch verzeichnete sie beispielsweise im Anlagegeschäft eine Steigerung der Vermögensverwaltungsmandate um knapp 11 Prozent. Die Kundeneinlagen stiegen um 4 Prozent auf 37 Milliarden Franken.
Die Migros Bank erwartet, dass die Zentralbanken als Reaktion auf die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise die Zinsen noch längere Zeit ultratief halten – und damit in der Bankbranche für einen anhaltenden Druck auf die Zinsmarge sorgen.
«Aber eine Ausweitung der Belastung von Negativzinsen bei unseren Kundinnen und Kunden ist derzeit kein Thema», sagt CEO Manuel Kunzelmann gemäss Mitteilung. Kunzelmann leitet die Migros Bank seit Anfang Mai.