Der CEO der Zürcher Privatbank, Boris Collardi, wird Vielflieger. Ab 2011 geht's im Zweimonatstakt nach Singapur.
In Asien legt Julius Bär ein erstaunliches Wachstum an den Tag. Bei den Vermögen von null auf 10 Prozent 2006 und – geplant – auf ein Viertel der Assets under Management innerhalb der nächsten drei bis fünf Jahre.
Zwei Hauptsitze
In einem Gespräch mit der «Financial Times» sagte Julius Bär CEO Boris Collardi, dass es «nicht realistisch» sei, den Hauptsitz der Bank nach Asien zu verlegen. Dagegen spräche die 120 Jahre alte Tradition der Bank in der Schweiz.
«Ich kann mir aber vorstellen, dass wir mehr als einen Hauptsitz haben werden – einen Haupsitz in der Schweiz und einen zweiten in Asien, wo dann bestimmte Aufgaben angesiedelt sind», sagte er.
Collardi pendelt
Als möglicher Kandidat für einen möglichen Zweithauptsitz ist Singapur im Gespräch. Dort arbeiten für Juliuis Bär 300 Angestellte – mehr als zehnmal so viele wie noch vor vier Jahren. In Hongkong sind 100 Banker für Bär tätig.
Ab kommendem Jahr wird Boris Collardi einen Monat lang in Singapur arbeiten und alle zwei Monate dort vorbeischauen. Damit geht Julius Bär nicht so weit wie die HSBC, die im vergangen Jahr das Büro von CEO Michael Geoghegan von London nach Hongkong verlegt hat. Sie hat damit die wachsende Bedeutung Asiens unterstrichen.
Calmy-Rey versärkt Asienarbeit
Auch in Bern ist die wachsende Bedeutung Asiens erkannt worden. Auf einer Rede vor dem Efficiency Club im Dolder Grand in Zürich sagte Bundesrätin Micheline Calmy-Rey letzte Woche, dass die Region durch Demografie und Wirtschaftswachstum immer wichtiger werde. Die Aussenpolitik der Schweiz müsse darauf reagieren, denn Europa verliere damit an Bedeutung.
Die Bundesrätin will die Personalressourcen ihres Departements, die sich mit Europa beschäftigen, verringern und sie stattdessen für Fernost einsetzen.
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