Bei der Schweizer Fondsgesellschaft geht es weiter turbulent zu. Dennoch will GAM-Chef Peter Sanderson nichts mehr von einem Verkauf wissen – und sucht nun gar nach neuem Personal.
Der Start ins Jahr 2020 ist missglückt, bis Ende Jahr will GAM 65 Millionen Franken einsparen und Personal abbauen. In einem Punkt zumindest darf die Belegschaft des in Zürich beheimateten Fondshauses aber aufatmen: Wie Chef Peter Sanderson zur Schweizer Börsenzeitung «Finanz und Wirtschaft» (Artikel bezahlpflichtig) sagte, ist ein Verkauf des Unternehmens oder einzelner Einheiten derzeit keine Option mehr.
GAM hatte in der Vergangenheit Verkaufsgerüchte dementiert. Es gilt aber als offenes Geheimnis, dass der Asset Manager die amerikanische Grossbank Citigroup mit einem Verkaufsmandat beauftragt hat. Als mögliche Interessenten wurden schon der italienische Versicherer Generali, die britische Konkurrentin Schroders und die Schweizer Grossbank UBS gehandelt; Kaufabsichten werden auch der amerikanischen Fondsfirma Columbia Threadneedle nachgesagt.
Jeder fünfte Job muss weg
Derweil hält Sanderson an der Ansage fest, 20 Prozent der Stellen abzubauen. Dies soll quer durch die Firma hindurch geschehen, wobei vor allem Doppelspurigkeiten im Fokus sind. Anderseits kann sich der GAM-CEO vorstellen, «punktuell» Teams hinzuzufügen.
Ebenso weicht der Chef nicht von den gesteckten Zielen ab. Dank den Einsparungen werde GAM stärker aus der Restrukturierung hervorgehen. Daher sei ein Vorsteuergewinns von 100 Millionen Franken im Jahr 2023 erreichbar.