Eine dreifach gehebelte Wette auf Erdöl ist nie eine sichere Sache. So gründlich schief wie im Fall eines Produkts der Credit Suisse geht es allerdings nicht oft.
Schon seit dreieinhalb Jahren lassen sich die Velocityshares Daily 3x Inverse Crude Exchange-Traded Notes, kurz DWTIF, nicht mehr an der Börse handeln. Ende 2016 nahm die Credit Suisse (CS) die ETN von der Börse und etablierte ungewöhnlich strenge Kriterien für die Rückgabe der Anteile.
Bei DWTIF handelt es sich um ein Investment-Produkt, welches die Preisschwankungen von Öl überhöht nachzeichnet. Das Wort «Inverse» im Namen bedeutet, dass die ETN an Wert gewinnen, wenn der Ölpreis sinkt.
Nutzloser Preissturz
Der Preissturz von letztem Monat nützt den Investoren hier allerdings nichts mehr, obwohl er sich eigentlich positiv auf den Wert des Produkts auswirkt. Wie die CS letzte Woche mitteilte, ist der Wert der ETN am 2. April auf Null gefallen und wird, so die Regeln des Produkts, deshalb auch dort bleiben.
Diejenigen Investoren, denen es also nicht rechtzeitig gelungen ist, ihre Anteile zurückzugeben, verlieren ihr Investment vollständig. Selbst vor dem Hintergrund des Crashes aufgrund der Coronavirus-Pandemie ist das eine katastrophale Performance.
Tatsächlich ist es höchst selten, dass ein solches Investment komplett wertlos wird. Wie es ein Experte von Morningstar, einer Investment-Research-Firma, gegenüber der Nachrichtenagentur «Bloomberg» formulierte: «Ich kann mit Gewissheit sagen, dass das ein schlechtes Investment ist.»