Chef Jos Dijsselhof gibt sich sehr zuversichtlich, dass die SIX den Zuschlag für die spanische Börse BME erhält. Doch ein Widersacher will noch nicht aufgeben.
Man soll das Fell des Bären nicht (ver)kaufen, bevor man selbigen gefangen hat: Es ist immerhin möglich, dass das alte Sprichwort noch auf den geplanten Spanien-Deal der Schweizer Börsenbetreiberin SIX zu passen kommt.
Vergangenen Januar am Weltwirtschafts-Forum in Davos gab sich SIX-Chef Jos Dijsselhof (Bild unten) sehr zuversichtlich, dass er den Zuschlag für die spanische Konkurrentin Bolsas y Mercados Espanoles (BME) erhalten wird. Er sei zu «99,9 Prozent» sicher, ein für alle Involvierten attraktives Angebot lanciert zu haben, sagte er damals.
Euronext traf sich mit spanischen Behörden
Doch ein Widersacher will offensichtlich noch nicht aufgeben. Wie unter anderem das britische Branchenportal «Financial News» (Artikel bezahlpflichtig) den Chef von Euronext, Stéphane Boujnah, zitierte, analysiert die europäische Mehrländerbörse «alle Parameter» für eine Übernahme von BME.
Dazu haben man sich auch schon mit spanischen Behörden getroffen – und stehe unter keinerlei Zeitdruck, so Boujnah weiter.
60 Tage zittern
Damit könnte für die SIX eine Zitterpartie beginnen. Bis zur Genehmigung der Offerte in Madrid wird es mindestens 60 Tage dauern, sagte Dijsselhof im Januar. Die Schweizer müssen nun hoffen, dass ihr grosszügiges Angebot verfängt: Die SIX will fast 3 Milliarden Franken für BME zahlen, was einer saftigen Prämie auf dem Wert gleichkommt.
Nun muss sich weisen, ob Boujnah mit der Euronext dagegen tatsächlich zu klamm dasteht, wie Analysten im Vorfeld vermuteten.