Mit einer Kernkapitalquote von 24 Prozent steht die Credit-Suisse-Tochter in einem «weiterhin anspruchsvollen Umfeld» solide da.

Die Clariden Leu Gruppe erwirtschaftete im 1. Halbjahr 2010 einen Reingewinn in dreistelliger Millionenhöhe von 102 Millionen Franken. Das gegenüber dem Vorjahr (219 Millionen Franken) deutlich tiefere Ergebnis ist bedingt durch eine einmalige Versicherungsleistung von 100 Millionen Franken, welche die Bank letztes Jahr erhielt.

Konkret: Im Jahr 2008 hatte die Bank im Portefeuille eines Kunden in Asien einen Handelsverlust erlitten. 2009 wurde diese Kundenposition geschlossen, und Clariden Leu erhielt in der Folge eine Ausgleichszahlung von Versicherungsseite her.

Der Sondereffekt schlug sich auch im Aufwand nieder. Einem Ertrag von 527 Millionen Franken stehen Aufwendungen von 405 Millionen Franken gegenüber, wie das Unternehmen am Donnerstag weiter mitteilte.

Negative Markteinflüsse

Die Eigenkapitalrendite von 11 Prozent ist unter Berücksichtigung der hohen Eigenkapitalbasis und der ausserordentlich tiefen Bilanzrisiken im Branchenvergleich weiterhin sehr hoch.

Das von Clariden Leu verwaltete Vermögen reduzierte sich in der ersten Jahreshälfte 2010 auf Grund von negativen Markteinflüssen und einer Abschwächung ausländischer Währungen gegenüber dem Schweizer Franken um 3 Prozent auf 99 Milliarden Franken. Der Nettoneugeldzufluss entwickelte sich rückläufig um 800 Millionen Franken.

Tiefere Personalkosten

Dank des strikten Kostenmanagements konnte der Geschäftsaufwand ohne Berücksichtigung der erwähnten Versicherungsleistung im Vergleich zur Vorjahresperiode um 2 Prozent auf 405 Millionen Franken weiter gesenkt werden.

Dazu trugen vor allem rückläufige Personalkosten bei. Die Cost/Income Ratio lag per Ende Juni 2010 bei 72 Prozent.

Erfolgreiche strukturierte Produkte

Die Kapitalbasis konnte im Vergleich zum Vorjahr erneut verstärkt werden. Mit einer BIZ-Tier-1-Kernkapitalquote von 24 Prozent ist Clariden Leu gemäss eigenen Angaben überdurchschnittlich kapitalisiert.

Besonders positiv entwickelte Clariden Leu ihr Geschäft mit den strukturierten Produkten: Das Volumen der ausstehenden strukturierten Produkte erhöhte sich um 35 Prozent auf 3,2 Milliarden Franken infolge einer konsequenten Ausrichtung auf die Kundenbedürfnisse im volatilen Marktumfeld.

Notwendiger Auftrieb

CEO Hans Nützi zum Halbjahresergebnis: «Unsere soliden Halbjahreszahlen verleihen der Bank den für die kommenden Monate notwendigen Auftrieb. Und diesen werden wir zum Wohle unserer Kunden nutzen.»


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