Die älteste private Versicherung der Schweiz hat ihren Semestergewinn kräftig gesteigert. Sie hat mehr Prämien eingenommen und von der guten Performance der Börsen profitiert – und auch vom Höhenflug des Goldpreises.

Die Gruppe Mobiliar blickt auf ein erfreuliches erstes Halbjahr zurück, sowohl das Prämienvolumen als auch der Gewinn konnten kräftig gesteigert werden. Die Bruttoprämien nahmen 5,8 Prozent auf 3,5 Milliarden Franken zu, der Gewinn legte 28,6 Prozent auf 293 Millionen Franken zu.

Im Nichtlebengeschäft nahm der Versicherer 2,9 Milliarden Franken Bruttoprämien ein, ein Plus von 5,7 Prozent. Damit habe man die Position im Markt weiter ausgebaut, heisst es in der Mitteilung vom Mittwoch. Auch im Direktgeschäft sei man stärker gewachsen als der Markt (wobei die Mobiliar dabei Zahlen des Schweizerischen Versicherungsverbands als Vergleichswerte heranzieht).

Schwere Unwetter belasten das Nichtlebengeschäft

Allerdings hinterliessen Unwetterereignisse im ersten Semester ihre Spuren. «Im Juni führten schwere Unwetter zu grösseren Elementarschäden im Wallis (Überschwemmungen), im Bündner Südtal Misox (Erdrutsch), im Jura (Hagel) sowie im Tessin (Überschwemmungen).» Die Mobiliar rechnet für das erste Semester mit Elementarschäden von mehr als 75 Millionen Franken. Das wirkt sich auf das technische Ergebnis (versicherungstechnische Erträge minus Aufwände) aus. Es sank im Vergleich zum Vorjahr von 146 Millionen auf 84 Millionen Franken, ein Minus von 42 Prozent.

Dass der Gewinn in dieser Sparte trotzdem um 22 Prozent auf 261 Millionen Franken gesteigert werden konnte, ist den Anlageerträgen zu verdanken, die sich mehr als verdoppelten und 217 Millionen Franken erreichten.

Ansprechendes Anlageergebnis

Im Lebengeschäft betrug die Zuwachsrate bei den Bruttoprämien (611 Millionen Franken) 6 Prozent. Zu diesem Wachstum haben sowohl die berufliche als auch die private Vorsorge beigetragen, mit gut 8 und 4 Prozent. In dieser Sparte schenkten jedoch die Anlagen mit 66 Millionen Franken deutlich weniger ein als im Vorjahr (–30 Prozent). Der Gewinn verdoppelte sich auf 30 Millionen Franken.

Beim Anlage- bzw. Finanzergebnis, das mit ingesamt 283 Millionen Franken um 87 Millionen höher ausfiel als in der Vorperiode, hat die Mobiliar von der positiven Marktentwicklung profitiert. Das Anlagevermögen nahm gegenüber Ende 2023 um knapp 5 Prozent 21 Milliarden Franken zu. Die Anlagerendite auf durchschnittlich investierten Kapitalanlagen zu Buchwerten habe sich auf 1,4 Prozent, die Performance zu Marktwerten auf 5 Prozent belaufen.

Ein Goldanteil von fast 6 Prozent

«Insbesondere Aktien, die im ersten Halbjahr von neuen Höchstständen profitierten, sowie die starke Nachfrage nach Gold waren hier die Haupttreiber», schreibt die Versicherung, die Ende 2023 Gold im Wert von immerhin 1'143 Millionen Franken in ihrer Bilanz auswies. Mit ihrem Goldanteil von knapp 6 Prozent dürfte die Genossenschaft mehr an der Dauerhausse des gelben Metalls partizipiert haben als die meisten anderen institutionellen Anleger hierzulande.

Die 1826 gegründete Mobiliar ist die ältestes private Versicherungsgesellschaft in der Schweiz, zählt jeden dritten Haushalt und jedes dritte Unternehmen zu den Kunden und beschäftigt rund 6400 Mitarbeiter (inklusive Fürstentum Liechtenstein).