Die Überwachungsaffäre der Credit Suisse lässt die Grossbank nicht zur Ruhe kommen. Schweiz-Chef Thomas Gottstein sagt, die CS pflege nun mal eine offene Kultur.
Thomas Gottstein, der Schweiz der Credit Suisse (CS) Schweiz bestreitet, dass die Überwachungsaffäre der Credit Suisse mit einer vergifteten Firmenkultur zu tun habe: «Das Letzte, was wir anstreben, ist eine Angstkultur», sagt der Chef der CS Schweiz in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag» (Artikel bezahlpflichtig).
Die Bank pflege einen offenen Dialog und lasse den Mitarbeitern viel Freiraum. Das Interesse der Öffentlichkeit an der Affäre sei nachvollziehbar. Doch von einer Identitätskrise der Bank könne keine Rede sein: «Die Konzernleitung bildet eine Einheit und arbeitet gut zusammen.»
Dialog mit Greta Thunberg
Weiter sagte Gottstein, diese offene Kultur wolle die CS auch gegenüber den Klimaaktivisten pflegen. «Wir sind bereit, den Dialog mit der Klimabewegung sowie mit Greta Thunberg zu führen», sagte er im Zusammenhang mit dem Freispruch, welchen die Aktivisten nach einer CS-Klage wegen Hausfriedensbruch vor Gericht erstritten hatten. Er begrüsse es, dass Tennis-Star Roger Federer, der seit Jahren ein Aushängeschild der CS ist, sich mit den Klimaaktivisten solidarisiert habe.
Zu den Finanzierungen in den Bereichen Kohle, Öl und Gas sagte Gottstein, als globale Bank sei die CS ein Spiegelbild der weltweiten Wirtschaft.