In der Beschattungsaffäre kann die CS auch deshalb keinen Schlussstrich ziehen, weil noch immer Untersuchungen in der Sache laufen. Zum einen ermittelt die Zürcher Staatsanwaltschaft zur Beschattung von Khan, nachdem der Ex-Manager der CS im vergangenen September Anzeige bei der Polizei erstattet hatte.
Dieser Tage hat zudem die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) angekündigt, einen externen Prüfer mit Aufarbeitung der Vorfälle bei der CS zu beauftragen. Der Auftrag ist noch nicht vergeben worden – insofern steht der Komplex bei der Finma ganz am Anfang und dürfte sich entsprechend hinziehen.
7. Die Machtbasis des CEO im Management formiert sich neu
Vier Jahre nach dem ersten Revirement der Geschäftsleitung ersetzte Thiam Investmentbank-Chef Jim Amine. Damit bleiben nur noch Finanzchef David Mathers und Chefjurist Romeo Cerutti, die bereits unter Brady Dougan im obersten Gremium dienten. Als Chef einer Geschäftsleitung, deren Mitglieder ihm in vielen Fällen ihren Aufstieg in die Stratosphäre des Banking verdanken, sitzt Thiam nun fest im Sattel. Auch deshalb konnte er sich von langjährigen Weggefährten wie Goerke und Bouée trennen, ohne dadurch seine Position zu schwächen.
Zu den unter Thiam in die Geschäftsleitung berufenen Personen zählt etwa Chief Risk Officer Lara Warner. Die frühere Aktienanalystin und Finanzchefin der Investmentbank war Compliance-Chefin, bis sie im Februar den Mathematiker Joachim Oechslin ersetzte.
Auch die jetzige Compliance-Chefin Lydie Hudson, der Global-Markets-Verantwortliche Brian Chin oder Vermögensverwaltungs-Chef Philipp Wehle wurden von Thiam in die Geschäftsleitung befördert – und profitieren dort von seinem Machterhalt.
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