Die Bankengruppen meldet einen Abschreiber: Was nicht zum Private-Banking-Geschäft gehört, wird gestrichen. EFG meldet daher einen Semesterverlust.
EFG International hat im ersten Halbjahr 2010 ihren Kern-Reingewinn gegenüber der Vorjahresperiode um 17 Prozent auf 88 Millionen Franken gesteigert. Zugleich sei der der Kern-Bruttoertrag aufgrund der Schwierigkeiten an den Finanzmärkten um 1 Prozent auf 407 Millionen Franken gesunken. Die Kern-Gewinnmarge sei mit 0.92 Prozent – gegenüber 1.07 Prozent im ersten Halbjahr 2009 – «enttäuschend ausgefallen».
Die Netto-Neugelder von Privatkunden betrugen 6,3 Milliarden Franken, ein Plus auf Jahresbasis von 16 Prozent. Die meisten Regionen hätten zum Neugeldwachstum beigetragen, wobei Grossbritannien, Nord- und Südamerika, die Karibik, Asien und Luxemburg jeweils um über 20 Prozent zulegten.
Die verwalteten Kundenvermögen erhöhten sich von 86 Milliarden Franken per Ende 2009 auf 87,5 Milliarden per Ende Juni; im Jahresvergleich stiegen sie um 9 Prozent.
Weiter meldet EFG International, dass sie 859,5 Millionen Franken an Wertminderungen auf ihren spezialisierten Produktgeschäften MBAM (Vermögensabschreibung) sowie CMA und DSAM (Abschreibungen auf Goodwill und immateriellen Vermögenswerten) verbucht hat. Das heisst: Der ganze Nicht-Private-Banking-bezogene Goodwill wird abgeschrieben. Dies führt zu einem den Aktionären zurechenbaren Reinverlust von 799 Millionen Franken.
Die BIZ-Kapitalquote beträgt 13 Prozent.
Die Anzahl Kundenberater lag bei 665, gegenüber 650 per Ende 2009. «EFG International verfolgt nach wie vor eine selektive Rekrutierungspolitik und fokussiert auf qualitative hoch stehende CROs und Teams», schreibt das Unternehmen. «Die Pipeline ist weiterhin stark.»
EFG International werde «sich künftig auf sein Private-Banking-Geschäft fokussieren, das seit der Gründung 1995 eine konsistent starke Leistung gezeigt hat und über intakte Wachstumsaussichten verfügt, wie die Neugeldentwicklung belegt», so meldet das Unternehmen weiter.
Im ersten Halbjahr 2010 trat EFG International in einige neue Märkte ein, unter anderem in Dänemark, Uruguay sowie Key Biscayne, Florida. In der Schweiz werde das Geschäft «organisch ausgebaut»
Zum Ausblick schreibt das Unternehmen: «EFG International wird sich auf das Private-Banking-Geschäft fokussieren. Mit ihrer breiten internationalen Präsenz, ihrem etablierten On- und Offshore-Angebot, ihren unternehmerischen Kundenberatern und ihrer Fähigkeit, Neugelder anzuziehen, sieht sie ihre fundamentalen Stärken und ihre Wachstumsaussichten als intakt.»
Für die nächsten drei Jahre meldet EFG International die folgenden strategischen Ziele:
• Jährliches NNA-Wachstum von Privatkunden: zweistellig
• Gewinnmarge: 1
• Jährliche CRO-Rekrutierung (netto): 25 bis 50
• BIZ Kernkapitalquote (Tier 1): mindestens 16 Prozent bis Ende 2012
• Kern-Reingewinn: mindestens CHF 200 Mio. für 2011, anschliessend Anstieg in Einklang mit der erwarteten Ertragsentwicklung