Laut Medienberichten will die UBS den Investoren akribisch aufzeigen, dass sie im Steuerstreit-Debakel mit Frankreich den richtigen Weg gewählt hat. Wird das dem Aktienkurs der Grossbank Flügel verleihen?
Am 22. Oktober wird die UBS nicht nur das Ergebnis des dritten Quartals 2019 vermelden. Offenbar ist auch die Publikation eines «Whitepapers» zum Steuerstreit mit Frankreich geplant.
Wie die Schweizer «Handelszeitung» erfahren haben will, möchte die Bankführung damit aufzeigen, stets zum Wohl der Bank und ihrer Aktionäre gehandelt zu haben. finews.ch hatte bereits vergangenen Mai berichtet, dass die UBS die Kontrolle der «Story« als Schlüssel zu einem Sieg vor dem Appellationsgericht sieht.
Das Whitepaper dürfte ein erster Schritt in diese Richtung darstellen.
Fieberhafte Arbeiten
Zur Erinnerung: In der Auseinandersetzung mit Frankreich hat es die Grossbank auf einen Prozess ankommen lassen und wurde in Paris vergangenen Februar mit 4,5 Milliarden Euro gebüsst. Gegen das Urteil ist das Institut in Berufung gegangen.
Laut dem Bericht arbeiten die Kommunikationsabteilung und das UBS-Rechtsteam um Chefjurist Markus Diethelm seit Wochen am Dokument, das den Steuerstreit mit Frankreich akribisch aufarbeiten soll.
Erste Anhörung im November
Damit bereitet sich die Bank auch aufs Berufungsverfahren vor. Im November findet eine erste Anhörung vor dieser Instanz in Paris statt. In der ersten Jahreshälfte 2020 soll der UBS-Rekurs geprüft werden, wie die Pariser Generalstaatsanwaltschaft der «Handelszeitung» erklärte.
Ob das Whitepaper bei den Investoren verfängt, muss sich weisen. Seit dem Urteil vom vergangenen Februar hat die UBS an der Börse 9 Milliarden Franken an Wert eingebüsst. Die Unsicherheit des auf unbestimmte Zeit hinaus laufenden Verfahrens dürfte zum Kursverlust mit beigetragen haben.