Bei der UBS Deutschland nimmt ein weiterer Top-Manager den Hut. Dabei war dieser erst kürzlich befördert worden. Ein Investmentbanker leitet nun das Wealth Management im Nachbarland.
Marcus Stollenwerk (Bild unten) verlässt die UBS in Richtung des unabhängigen Vermögensverwalters Flossbach von Storch. Er übernehme dort eine leitende Position, meldete das «Private Banking Magazin». Ein Flossbach-Sprecher bestätigte den Zuzug Stollenwerks.
Die Personalie ist bemerkenswert. Denn der langjährige UBS-Banker hatte erst diesen Frühling die Verantwortung für das Wealth Management der Grossbank in Deutschland übernommen, nachdem Barbara Rupf Bee in Richtung des Asset-Management-Riesen Allianz Global Investors gewechselt war. Zuvor hatte Stollenwerk bei der UBS in Deutschland das Geschäft mit den superreichen Kunden geleitet.
Aktien-Broker übernimmt Doppelfunktion
Nun steht die UBS erneut ohne Wealth-Management-Chef in Deutschland da – wobei das auch so bleiben wird. Denn Europa-Chefin Christine Novakovic hat mit dem Ausscheiden Stollenwerks dem Investmentbank-Chef der UBS Europe, Tobias Vogel, die Aufgabe übergeben.
Vogel, Hause aus ein Aktien-Broker, der den grössten Teil seiner Karriere in London verbracht hat, übernimmt nun die gesamte Marktverantwortung für Deutschland im Rahmen seiner Funktion als Vorstand und Leiter der Investment Bank.
Engere Verzahnung
«Mit der gebündelten Verantwortung für das Wealth Management und die Investment Bank treiben wir die die engere Verzahnung der beiden Bereiche weiter voran, von der nicht nur unsere Teams, sondern letztlich auch unsere Kunden profitieren werden», sagte Novakovic gemäss dem Bericht.
Doch Stollenwerks Wegzug ist eine weitere Drehung in scheinbar endlos laufenden Personalkarussel der UBS in einem ihrer Hauptmärkte. Denn mit Rupf Bees Weggang im Frühling war auch die Absetzung von Europa-Chef Thomas Rodermann beschlossen worden. Es hiess, dass es zu Streitigkeiten und Machtkämpfen mit Novakovic gekommen war. Die Wealth-Management-Chefin für Europa hatte das dementiert. Man sei im Frieden auseinander gegangen. Sie übernahm anschliessend Rodermanns Aufgaben.
Schlechte Ergebnisse
Der eigentliche Grund für Rodermanns Ausscheiden bei der UBS sollen aber schlechte Ergebnisse gewesen sein. Tatsächlich erlitt die UBS in Deutschland im vergangenen Geschäftsjahr erneut einen Verlust, der Gewinn der in Frankfurt ansässigen der Europa-Bank brach ein, wie finews.ch exklusiv berichtete.
Dass ein Investmentbanker nun auch das Wealth Management in Deutschland leitet, könnte darum auch eine reine Sparmassnahme sein.