Vermögensverwalter lieben Jargon – und Kunden hassen ihn. finews.ch listet acht der schlimmsten sprachlichen Missetaten auf, die Private Banker von sich geben, und übersetzt sie in vernünftiges Deutsch.

1. Problem Assets 

Privatbanker sind sich in der Regel zu fein, um nicht deklariertes oder kriminelles Geld beim Namen zu nennen. Stattdessen wenden sie einen neutraleren Euphemismus an. In der Schweiz lehnen sich Vermögensverwalter gerne an die Wissenschaft an und bezeichnen diese Fonds manchmal als «neuralgische» Vermögenswerte. Es ist vermutlich einfacher, einem potenziellen Kunden die Tür zu zeigen, wenn er von «problematischen» oder «unerwünschten» Vermögenswerten spricht als von solchen, die gegen Vorschriften oder Gesetze verstossen.

2. Ganzheitliche Beratung

Vermögensverwalter wissen fast immer, dass ihre Kunden nicht ihr ganzes Vermögen an einem Ort anlegen – aber sie sind immer neugierig darauf, was das Gesamtbild ist. Dazu gehören Fonds, die bei Konkurrenten gehalten werden, aber auch Vermögenswerte, die schwieriger zu bewerten sind (z.B. Yachten, Kunstgegenstände oder Weinkeller). «Ganzheitlich» soll auch Dinge beinhalten, die ein wohlhabender Kunde niemand anderem erzählen kann: zum Beispiel, dass er immer noch regelmässig Gelder an einen nutzlosen Sprössling schickt oder dass er will, dass seine Geliebte in seinem Testament erwähnt wird.

3. Kundenzentriert

Banken lieben dieses Wort, aber sie wissen nicht, dass es ihre bisherigen Strategien – bevor «kundenzentriert» zu einem Schlagwort in der Branche wurde – eigennützig aussehen lässt. Was sollten Privatbanker sonst noch in den Mittelpunkt ihrer Bemühungen stellen als Kunden? Die Ironie ist besonders ausgeprägt in der Schweiz, wo Privatbanken nach dem Fall des Bankgeheimnisses ihre Strategie neu ausrichten mussten.