Die Strategie der Urner Kantonalbank, Filialen zu schliessen oder zu digitalisieren, sorgte im Kanton für Aufruhr. Nun stärkt die Regierung dem Geldinstitut den Rücken.
Im Krach zwischen der Politik und der Führung der Urner Kantonalbank (UKB) stellt sich der Regierungsrat des Kantons hinter seine Bank.
Zur Erinnerung: Drei Zweigstellen wollte die UKB schliessen, drei weitere Filialen nur noch per Videochat bedienen. Dies im Rahmen der sogenannten Distributions-Strategie 2021, mit der die Bank auf veränderte Kundenverhalten und mehr Wettbewerbsdruck reagieren wollte.
Politik auf den Barrikaden
Wie das Schweizer Radio und Fernsehen «SRF» am Donnerstag berichtete, steht der Regierungsrat des Kantons hinter dieser Strategie. Die Regierung schreibt in einer Medienmitteilung, ihrer Meinung nach habe der Bankrat zielführende Entscheide getroffen, die Vorgaben der Eigentümerstrategie seien erfüllt. Zudem könne der Regierungsrat die Distributions-Strategie als Teil der Gesamtstrategie nachvollziehen.
Mit der Ankündigung dieser Strategie setzte sich die Bank ordentlich in die Nesseln. Die kantonale Sektion der Schweizerischen Volkspartei (SVP) forderte gar die Köpfe des UKB-CEOs Christoph Bugnon und des Präsidenten des Bankrats Heini Sommer, wie finews.ch damals auch berichtete.
Arbeitsgruppe analysiert
Wie es nun im Kanton Uri weitergeht, ist unklar. Die Distributions-Strategie der UKB ist vorerst auf Eis gelegt. Der Kanton und der Bankrat haben zusammen Anfang April eine gemeinsame Arbeitsgruppe unter der Leitung der Bank eingesetzt.
Diese hat, wie finews.ch vor rund drei Wochen berichtete, den Auftrag, «die politischen Rahmenbedingungen miteinzubeziehen und einen dialogischen Prozess zu initiieren, der möglichst alle Perspektiven berücksichtigt, bevor abschliessend Entscheide umgesetzt werden.» Die Gruppe soll im Mai Antworten liefern. Es bleibt also weiterhin spannend in der Innerschweiz.