Die Schweizer Grossbanken müssen vielleicht schon bald ihre Tochtergesellschaften in den USA mit mehr Liquidität ausstatten. Die US-Notenbank arbeitet an einer entsprechenden Regeländerung.
Das Timing ist schlecht: Nachdem die amerikanischen Banken in den vergangenen Jahren zunehmend die europäischen Rivalen abgehängt haben, denkt nun die Federal Reserve Bank über eine Regeländerung nach, welche den Europäern noch mehr Steine in den Weg legen dürfte.
Gemäss Insiderinformationen, welche der Agentur «Reuters» zugespielt wurden, ist die Änderung Teil einer Reform, welche die Fed in den kommenden Wochen präsentieren wird. Sie würde bedeuten, dass amerikanische Tochtergesellschaften von Banken wie der UBS, Credit Suisse und Deutsche Bank künftig strengeren Liquiditätsvorschriften unterliegen. Damit möchte die Fed sicherstellen, dass die Filialen ihren kurzfristigen Verpflichtungen nachkommen können.
Ein Vermächtnis der Finanzkrise
Nach der letzten grossen Finanzkrise hatte die amerikanische Notenbank verfügt, dass ausländische Banken ihre Vermögenswerte, welche nicht einer lokalen Vertretung zugeordnet sind, in eine neu zu gründende Holding auslagern müssen. Diese wiederum sind den gleichen strengen Regeln bezüglich Krisenfestigkeit unterworfen wie die US Banken.
Gleichzeitig erlaubte die Fed den ausländischen Banken aber, ihre Filialen weiter für die Einlagerung von Vermögenswerten zu verwenden, so die Nachrichtenagentur «Reuters».
Dieses Schlupfloch, welches von Experten kritisiert wurde, kommt nun unter Druck. Ein Entscheid ist jedoch noch nicht gefallen.