Die Privatbank mit Hauptsitz in Zürich ist im ersten Semester in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt – und nun kann EFG International auch an der Kundenfront einen wichtigen Erfolg verbuchen.
Nachdem das Jahr 2017 mit einem Verlust für EFG International endete, hat die Privatbank das erste Halbjahr 2018 mit einem Gewinn abgeschlossen. Wie das Institut am Mittwoch vermeldete, beträgt der den Aktionären anrechenbare Gewinn 46,6 Millionen Franken. Das ist weniger als im Vorjahr, als die Bank 63,6 Millionen Franken für die Investoren verdiente. Doch ist der Privatbank die Rückkehr in die schwarzen Zahlen rasch gelungen.
Noch viel wichtiger ist indes, das EFG International nach dem Aderlass bei der übernommenen Tessiner Bank BSI wieder wächst. So kletterten gemäss der Bank die Nettoneugelder auf 3,3 Milliarden Franken, was einer annualisierten Wachstumsrate von 4,6 Prozent entspricht. EFG strebt hier ein Zielband von 3 bis 6 Prozent an.
Abflüsse halten an
Allerdings stiegen die verwalteten Vermögen gegenüber Ende 2017 nur um 700 Millionen Franken auf 142,7 Milliarden Franken. Die Abflüsse, welche die Bank immer noch verzeichnet, kamen bei 1,3 Milliarden Franken zu liegen. Ende vergangenen Jahres flossen noch 2,2 Milliarden Franken beim Institut ab.
Gleichzeitig verläuft dem Management zufolge das bis Ende 2019 wirkende Sparprogramm nach Plan. EFG will bis Ende Jahr 180 Millionen Franken einsparen und insgesamt 240 Millionen Franken bis zum Auslaufen der Übung. Die Kosten-Ertrags-Rate (CIR) ist inzwischen auf 79,7 Prozent zurückgekommen, gegenüber 85,9 Prozent Ende letzten Jahres.
CEO Giorgio Pradelli sieht EFG International nun auf gutem Weg, die Position als «führender» Schweizer Anbieter auszubauen.
Fieberhafte Aufräumarbeiten
Noch war das letzte Semester bei der Bank allerdings von viel Hektik geprägt. Nach einem Verlust von 59,8 Millionen Franken im Jahr 2017 hat die Bank per 1. Juli ihr Management halbiert, um schneller vom Fleck zu kommen. Der Rückschlag mit einem Millionenkredit an einen Versicherer in Taiwan sowie eine Whistleblower-Fall in Grossbritannien sorgten derweil für unliebsame Schlagzeilen.