Der Skandal um frisierte Gewinne bei der Postauto AG hat direkte Folgen für die Aargauische Kantonalbank. Deren CEO tritt zurück.
Pascal Koradi tritt als CEO der Aargauischen Kantonalbank (AKB) zurück. Koradi habe dies nach reiflicher Überlegung zur Wahrung der Reputation der Bank getan, teilte die AKB am Dienstag überraschend mit. Der Bankrat habe die persönliche Integrität und das Vertrauen in Koradi zu keinem Zeitpunkt in Frage gestellt.
Koradi war Finanzchef (Chief Financial Officer, CFO) der Post und dadurch in die Machenschaften bei der Postauto AG eingeweiht gewesen. Er sagte in einem Statement: »Ich betone, dass ich weiterhin zu all meinen damaligen Entscheidungen als CFO des Konzerns Post stehe. Ich bedaure sehr, dass ich bis zum heutigen Zeitpunkt von den heute Verantwortlichen der Post nie angehört wurde. Eine lückenlose Klärung der Vorkommnisse wäre mir persönlich am Herzen gelegen.»
Nachfolger schon bestimmt
Koradi war vor zwei Jahren zur AKB als Nachfolger von Rudolf Dellenbach gekommen. Davor sass er in der Konzernleitung der Post. Er wusste über die Manipulationen bei der Postauto AG zur Sicherung von Subventionen Bescheid.
Sein Nachfolger bei der AKB wird Dieter Widmer (Bild oben), der seit 1998 bei der AKB in verschiedenen Führungspositionen war. Bis anhin leitete der 51-Jährige der Bereich Kundenlösungen. Am vergangenen Wochenende war Post-Chef Susanne Ruoff zurückgetreten.