Die Handy-App Zak der Bank Cler feiert sich als erste digitale Bank der Schweiz. Cler-Chefin Sandra Lienhart zieht ein erstes Fazit seit dem Start im vergangenen Februar.
An die Applikation Zak knüpfen sich grosse Hoffnungen. Die Entwicklerin, die Bank Cler, eine Tochter der Basler Kantonalbank (BKB), will damit und mit anderen digitalen Kanälen bis in drei Jahren 200'000 Neukunden erreichen. Darüber hinaus könnte die erste extra fürs Smartphone zugeschnittene Banking-App die Art und Weise revolutionieren, wie Finanzdienstleistungen hierzulande erbracht werden.
«Bringt Cler den Schweizer Bankenplatz auf Zak?», fragte deshalb finews.ch bei der Lancierung Ende letzten Februar. Nun zieht Cler-Chefin Sandra Lienhart gegenüber der Westschweizer Zeitung «Le Temps» ein erstes Fazit: Nach zwei Wochen im Geschäft zählt die App 2'000 Interessenten, vorab unter 20- bis 30-Jährigen.
Vorbild George rentiert nicht
Das ist laut der Cler-Lenkerin «signifikant», aber vorerst ein Zehntel des für 2021 angestrebten Volumens.
Lienhart nimmt allerdings nicht an, dass die Nutzerzahlen in den Himmel wachsen. Mit der Beschränkung auf den Schweizer Markt seien Zak gegenüber europäischen Konkurrenz-Produkten wie N26 in Deutschland, Revolute in Grossbritannien und George in Österreich Grenzen gesetzt, erklärt sie.
George stand Pate für die Entwicklung von Zak – und obwohl jeder neunte Österreicher die Applikation offenbar schon nutzt, blieben die Gewinne aus. Zur Rentabilität der Cler-App wollte sich die CEO nicht äussern; einiges verspricht sich Cler hier von Netzwerkpartnern wie dem Versicherer Baloise oder von der Online-Plattform Siroop des Detailhändlers Coop.
Neuland betreten
Das muss sich weisen – auf der Kostenseite treten die Vorteile jedoch schon recht deutlich zutage. So ist für die App selber ein Team von 25 Personen zuständig. Hinzu kommen Ressourcen von Cler und Externe. Eine schweizweit operierende Bank mit gut zwei Dutzend Angestellten: Damit betritt Zak tatsächlich Neuland.