Schweizer Privatbanken bauen ihre Onshore-Präsenzen in Asien laufend aus. Julius Bär tut dies nun in Thailand – mit Hilfe eines Joint-Ventures.
Julius Bär tritt in den thailändischen Private-Banking-Markt ein. Die Zürcher Privatbank ist dazu ein Joint-Venture mit der heimische Siam Commercial Bank eingegangen (SCB), wie Julius Bär am Donnerstag mitteilte.
Bär wird zunächst 40 Prozent am Gemeinschaftsunternehmen halten, mit der Option zum Ausbau der Beteiligung auf 49 Prozent. Das Joint-Venture werde über Gesellschaften in Singapur und Thailand arbeiten. Das Ziel sei das Angebot von massgescheiderten Wealth-Management-Angeboten für thailändische Kunden. Die behördlichen Bewilligungen stehen noch aus.
Vielversprechender Wachstumsmarkt
Julius Bär ist ist nach der UBS, der Credit Suisse und Lombard Odier die vierte Schweizer Bank, die sich in den thailändischen Markt vorwagt. Die CS startete ihre Onshore-Strategie im Jahr 2016. Lombard Odier ist zu diesem Zweck mit der dort ansässigen Kasikornbank im Jahr 2015 eine Kooperation eingegangen.
Thailand gilt als einer der vielversprechendsten Wachstumsmärkte im asiatischen Wealth Management. Das Beratungsunternehmen Boston Consulting Group schätzt die Marktgrösse auf gegenwärtig 300 Milliarden Dollar, mit rund 30'000 UHNW-Kunden. Deren Anzahl steigt rasch an.
13 Millionen Kunden
Damit bilde sich eine grössere Nachfrage nach hochentwickelten Dienstleistungen in der Vermögensverwaltung sowie globalen Anlage-Strategien heraus, so Julius Bär. Die SCB ist gemäss den Angaben mit insgesamt über 13 Millionen Kunden die grösste Geschäftsbank in Thailand. Sie verwaltet Privatkunden-Vermögen von rund 23 Milliarden Dollar.