Bis jetzt hat er geschwiegen. Doch nun spricht Raiffeisen-Präsident Johannes Rüegg-Stürm über Pierin Vincenz, «unglückliche Konstellationen» und seinen Lohn.
Die Entwicklung habe ihn «völlig überrascht und schockiert», sagte Johannes Rüegg-Stürm am Wochenende der «NZZ am Sonntag» (Artikel kostenpflichtig).
«Wenn Sie falsche Angaben erhalten oder Ihnen wichtige Informationen vorenthalten werden, können Sie sich kein korrektes Bild verschaffen», s0 der Präsident der Raiffeisen-Gruppe weiter.
Unglückliche Konstellation mit Vincenz' Ehefrau
Gleichzeitig bestreitet er, dass der Verwaltungsrat zu wenig genau hingeschaut habe. Allerdings räumt Rüegg-Stürm ein, dass die Einsetzung von Vincenz’ Ehefrau als Leiterin der Rechtsabteilung eine «unglückliche Konstellation» gewesen sei: «Mit dem Wissen von heute würde ich dies selbstverständlich anders handhaben.»
Namhafte Experten kritisieren den Verwaltungsrat von Raiffeisen nach der jüngsten Entwicklung als zu wenig profiliert. Trotz aller Kritik will Rüegg-Stürm am Präsidium festhalten und für weitere zwei Jahre kandidieren.
Fast eine halbe Million Lohn – für 50-Prozent-Pensum
Er bedauert zudem die Gerüchte, wonach Bundesrätin Doris Leuthard seine Nachfolge antreten könnte: «Für Bundesrätin Leuthard tut es mir leid, dass sie in diese Spekulationen hineingezogen wurde.» Der Präsident von Raiffeisen übt sein Amt in einem 50-Prozent-Pensum aus. Sein Gehalt beträgt 480'000 Franken.