Bundespräsidentin Doris Leuthard plant offenbar bereits den nächsten Karriereschritt. Spekulationen zufolge könnte sie bei der Raiffeisen die «oberste Bankerin» werden.
Nach über zwölf Jahren im Bundesrat hat die amtierende Bundespräsidentin Doris Leuthard genug. Bereits Mitte 2017 gab die Aargauerin bekannt, dass sie sich am Ende ihrer letzten Legislatur befände.
Wie es den Anschein hat, plant die 54-jährige Magistratin bereits den nächsten Karriereschritt. So soll die Rechtsanwältin im Gespräch für das Verwaltungsratspräsidium bei den Raiffeisen-Banken stehen, wie die «Nordwestschweiz» erfahren haben soll. Dazu erklärte Raiffeisen in einer nachgereichten Pressemitteilung am Montag, dass es sich hierbei um Gerüchte handle, zu denen man keine Stellung nehme.
Gleichzeitig betonte Raiffeisen, dass sie eine breit angelegte Erneuerungsprozess des Verwaltungsrats in die Wege geleitet habe. Demnach werden bis 2020 neun der zwölf Verwaltungsratsmitglieder aufgrund der statutarischen Amtszeit- oder Altersbeschränkungen zurücktreten, inklusive des Präsidenten Johannes Rüegg-Stürm.
Raiffeisen-Präsident unter Druck
Eben dieser Rüegg-Stürm scheint derzeit angeschlagen. Seit 2008 im Verwaltungsrat der Genossenschaftsbank, stellt sich die Frage, wie weit er in die Transaktionen rund um Investnet involviert war.
Im Kontext mit Investnet strengte die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) ein Verfahren wegen möglicher Interessens-Konflikte gegen den ehemaligen Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz an. Zwischenzeitlich stellte die Aufsicht dieses ein, da Vincenz von all seinen Führungsfunktionen bei Finanzinstituten zurückgetreten ist. Gegen die Raiffeisen läuft indes noch ein Verfahren.
Unter diesen Prämissen sind die Chancen für Leuthard intakt, die nächste Präsidentin der schweizweit grössten Hypothekarbank zu werden. Raiffeisen gilt als systemrelevant und ist gemessen an der Bilanzsumme von knapp 230 Milliarden Franken die drittgrösste Bank des Landes.