Die Bank BSI gibt es nicht mehr – und dennoch sorgt ihr Erbe noch für Schlagzeilen. So nun mit einer Festnahme in Sao Paulo.
Bei seiner Einreise nach Brasilien kam der Banker nicht weit. Als er Ende letzten November am Guarulhos-Flughafen in der Metropole Sao Paulo landete, wartete bereits die Polizei auf ihn. Sie verhaftete den schweizerisch-spanischen Doppelbürger, wie die Agentur «Reuters» berichtete.
Pikant: Der Finanzexperte stand zuletzt in den Diensten der Tessiner Privatbank BSI, die im Mai vergangenen Jahres wegen ihrer Verwicklungen in den Korruptionsskandal um dem malaysischen Staatsfonds 1MDB von der Eidgenössischen Finanzmarktausicht (Finma) aus dem Verkehr gezogen wurde.
Über 20 Millionen Dollar gewaschen?
Auch die brasilianische Polizei ermittelt wegen Korruption. Der ehemalige BSI-Banker soll in den «Car Wash»-Skandal verwickelt sein, eine gewaltige Bestechungssaffäre rund um die staatliche Ölfirma Petrobras, in der hochrangige brasilianische Ex-Politiker auftauchen.
Der Banker steht nun in Verdacht, Bestechungsgelder in der Höhe von 21,7 Millionen Dollar über Offshore-Konten gewaschen zu haben, wie berichtet wurde.
40 Schweizer Banken durchleuchtet
Bekanntlich ist auch die Schweizer Bundesanwaltschaft im Fall Petrobras aktiv geworden. Vermögenswerte von rund 800 Millionen Dollar wurden in der Schweiz gesperrt.
60 Strafuntersuchungen seien seit April 2014 wegen Verdacht auf qualifizierte Geldwäscherei und oft auch wegen Verdacht auf Bestechung fremder Amtsträger eröffnet worden. Über 1'000 Bankbeziehungen bei über 40 Banken wurden durchleuchtet.